In einem Restaurant in Dhaka werden mehrere Menschen als Geiseln gehalten. Die Polizei geht von acht bis neun Geiselnehmern aus.
Unbekannte haben ein Restaurant in der Hauptstadt von Bangladesch angegriffen. Acht bis neun Angreifer stürmten laut Behörden in der Nacht auf Samstag (Ortszeit) das spanische Restaurant "Holey Artisan Bakery" im Diplomatenviertel von Dhaka mit Schusswaffen und nahmen Personal und Gäste als Geiseln. Auch Ausländer befinden sich laut Polizei unter den Entführten.
Es gab Schusswechsel mit der Polizei. Ein Großaufgebot aus Polizei und Sicherheitskräften riegelte das Gebiet um das Restaurant ab. Es solle bald mit einem Befreiungseinsatz begonnen werden, erklärte die Polizei.
Laut offiziellen Angaben wurden drei Verletzte in das Universitätsklinikum der Stadt gebracht. Örtliche Medien berichteten, ein Polizist sei im Krankenhaus gestorben. Zum Tatzeitpunkt hielten sich laut Medienberichten rund 20 Personen in dem Restaurant im vornehmen Gulshan-Viertel auf, darunter acht bis zehn Ausländer. Laut Benzir Ahmed, dem Chef der Antiterroreinheit der Polizei in Dhaka, hatte die Polizei bis Mitternacht (Ortszeit) noch keinen Kontakt zu den Angreifern herstellen können.
Angreifer riefen "Allahu Akbar"
Einigen Mitarbeitern gelang es, aus dem Restaurant zu fliehen. Einer von ihnen sagte einem lokalen Fernsehsender, die Angreifer hätten "Allahu Akbar" (Allah ist groß) gerufen, als sie das Restaurant angriffen. Das Lokal befindet sich in der Nähe der katarischen Botschaft und eines bei Besuchern aus nordischen Ländern beliebten Klubs.
In Washington bestätigte der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, dass es in Dhaka einen Angriff gegeben habe. Es sei noch nicht klar, was passiert sei.
In jüngster Zeit wurden in Bangladesch mit seinen rund 160 Millionen Einwohnern wiederholt Angehörige religiöser Minderheiten und säkulare Aktivisten getötet. Die Regierung des überwiegend muslimischen Landes macht die verbotene Islamistengruppe Jamayetul Mujahideen Bangladesh (JMB) für die Taten verantwortlich. Zu den meisten Angriffen bekannten sich aber die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der südasiatische Ableger des Al-Kaida-Netzwerks.
(APA/AFP)