Niederlande: Piloten unter Laserbeschuss

(c) APA (Harald Schneider)
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„Scherzbolde“ richten Laserpointer gegen Cockpits von Verkehrsflugzeugen. Die niederländische Polizei hat inzwischen ihre Patrouillen um den Flughafen Schiphol verstärkt.

DEN HAAG (htz). In der Luftfahrt häuft sich ein seltsames Phänomen: Piloten startender oder landender Flugzeuge werden von „Scherzbolden“ am Boden mit Laserlicht geblendet. Die Vereinigung niederländischer Piloten (VNV) registrierte in den letzten Wochen Dutzende Fälle und spricht von einer „erschreckenden Zunahme“ der Angriffe, vor allem gegen nächtliche Flugbewegungen am Flughafen Amsterdam-Schiphol.

Als Waffe dienen den Laserschützen meist handelsübliche Laserpointer, aber auch Laserzielsysteme für Schusswaffen, berichtet ein Sprecher der Piloten. Das Ganze sei absolut nicht lustig: Würde ein Pilot etwa beim Landeanflug in 400 Meter von einem Laserstrahl im Cockpit getroffen, habe er so gut wie keine Sicht mehr. Ein niederländischer Verkehrspilot berichtet, dass sein Cockpit sogar schon in einer Höhe fast zwei Kilometern von einem Laserstrahl getroffen wurde.

Wer hinter den bizarren Aktionen gegen die Zivilluftfahrt steht, ist nicht bekannt. Aber es scheint Menschen zu geben, denen es offenbar Spaß macht, mit der Lasertechnologie andere in große Gefahr zu bringen. Die VNV fordert, diese Lichtattacken strafbar zu machen, weil sie die Flugsicherheit gefährdeten.

Blendungen in USA, Australien

Die niederländische Polizei hat inzwischen ihre Patrouillen um den Flughafen Schiphol verstärkt. Bisher konnte jedoch kein einziger Laserschütze aufgespürt werden. Auch Piloten in den USA und Australien berichten von Blendungen bei Starts und Landungen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2009)

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