Kanal von Sizilien: 415 tote Flüchtlinge seit Jahresbeginn

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Deutliche weniger Migranten kommen über das Meer nach Süditalien, nachdem im Mai ein Abschiebeabkommen mit Libyen in Kraft getreten ist. Dennoch sterben viele bei der Überfahrt.

415 Flüchtlinge sind seit Beginn dieses Jahres im Kanal von Sizilien bei dem Versuch ums Leben gekommen, die Küsten Italiens zu erreichen.

Dies geht aus EU-Angaben hervor, die am Freitag von der italienischen Tageszeitung "La Stampa" veröffentlicht wurden. Im vergangenen Jahr sind 1274 Migranten bei der Seefahrt nach Italien ums Leben gekommen.

Starker Rückgang wegen Abschiebeabkommens

Wegen eines im Mai in Kraft getretenen Abschiebeabkommens mit Libyen ist die Zahl der Migranten, die nach Seefahrten Süditalien erreicht haben, in den ersten acht Monaten 2009 gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent rückgängig. Italien habe seit Jahresbeginn 1216 Migranten an Libyen abgeschoben, so das Blatt. Die Zahl der in Italien eingereichten Asylanträge sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um zwölf Prozent.

Auf Malta wurde ein Minus bei der Zahl der eingetroffenen Migranten von 49 Prozent gemeldet. Spanien verzeichnete einen Rückgang von 38 Prozent. Dagegen ist die Zahl der Migranten stark gewachsen, die die Küsten Griechenlands erreicht haben. Seit Jahresbeginn wurde hier ein Plus von 47 Prozent gemeldet.

In Italien leben laut "La Stampa" vier Millionen Zuwanderer, die sieben Prozent der italienischen Bevölkerung ausmachen. 530.000 Kinder von Migranten sind in Italien zur Welt gekommen.

(APA)

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