Sie trat in Dokus auf, besiegte ein vier Meter langes Krokodil und posierte gerne vor Kameras. Indien trauert um Tigerin Machli.
Indiens berühmteste Tigerin ist tot. Machli sei am Donnerstag im Alter von 20 Jahren gestorben, nachdem sie tagelang keine Nahrung mehr zu sich genommen habe, sagte der Leiter des Tiger-Programms im Ranthambore-Nationalpark, Yogesh Kumar Sah. Ihr Tod sorgte in den indischen Medien für Schlagzeilen, unzählige Fans trauerten in den sozialen Netzwerken um die "Königin von Ranthambore".
Machli war die älteste Tigerin des im nordindischen Bundesstaat Rajasthan gelegenen Nationalparks. Wegen ihres ruhigen Wesens und ihrer Vorliebe, vor Kameras zu posieren, war sie der Liebling der Besucher. Sie trat außerdem in mehreren Tier-Dokus auf - berühmt wurde sie vor allem, als sie erfolgreich gegen ein vier Meter langes Krokodil kämpfte. Über die Jahre bekam Machli elf Mal Babys. Fast die Hälfte der Tiger-Population in dem Park setzt sich wiederum aus deren Nachwuchs zusammen.
Tigerin fielen Zähne aus
Seit einigen Jahren jedoch verlor Machli immer mehr ihren Schwung, außerdem fielen dem Tier nach und nach alle Zähne aus. Vor wenigen Tagen wurde sie halb verhungert am Rand des Parks entdeckt. Seitdem versuchten Ärzte und Pfleger, sie wieder aufzupäppeln. Vergeblich: "Sie war einfach zu alt", sagte Projektleiter Kumar Sahu. Königstiger werden in der Regel zwischen zehn und 15 Jahre alt.
Es ist schon der zweite Verlust eines populären Tigers binnen weniger Monate in Indien. Seit vier Monaten läuft im westlichen Bundesstaat Maharashtra eine Großfahndung nach dem siebenjährigen Jai, der offenbar im April sein Heimatreservat Umred Karhandla verlassen hatte. Jai ist der Liebling von Millionen Indern, seit er vor drei Jahren auf der Suche nach einer neuen Partnerin meilenweit durch Dörfer, Flüsse und über gefährliche Straßen gewandert war.
Auf dem Subkontinent leben nur noch rund 2.200 Tiger. Das sind 70 Prozent der gesamten Tiger-Population weltweit.
(APA/AFP)