Es ist das erste Mal, dass in Südostasien Säuglinge mit vom Zika-Virus verursachten Schädelmissbildungen geboren werden. Die USA warnen Schwangere vor Reisen nach Südostasien.
In Thailand sind bei Säuglingen zwei Fälle von Mikrozephalie im Zusammenhang mit dem Zika-Virus aufgetreten: "Es sind die ersten Fälle in Thailand", erklärte Prasert Thongcharoen von der Seuchenschutzbehörde am Freitag in Bangkok. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sind dies auch die ersten Fälle in Südostasien.
Das Virus wird von Mücken übertragen und verursacht grippeähnliche Beschwerden. Die meisten Patienten erholen sich schnell, aber der Zika-Erreger kann bei Kindern im Mutterleib zu Schädelmissbildungen (Mikrozephalie) führen. Gegen Zika gibt es noch keine Impfungen oder Behandlungen.
Die US-Gesundheitsbehörden warnten daher schwangere Frauen wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Zika-Virus vor Reisen nach Südostasien. Die Behörde (CDC) nannte insbesondere Thailand, die Philippinen, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Kambodscha, Vietnam, Laos, Brunei Osttimor und die Malediven.
WHO rät zu sechs Monaten Safer Sex
Das Virus hat sich binnen Monaten in Mittel- und Südamerika und der Karibik rasant ausgebreitet. Die meisten Fälle der Viruserkrankung, rund 1,5 Millionen, wurden bisher in Brasilien verzeichnet. Seit Jänner gab es in Thailand 349 Zika-Fälle, darunter waren auch 33 Schwangere. Es ist jedoch das erste Mal, dass Babys mit den Schädelmissbildungen geboren wurden.
Zika wird über bestimmte Stechmücken übertragen. Auch eine Infektion durch Geschlechtsverkehr ist möglich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät daher Frauen und Männer nach der Rückkehr aus Regionen, in denen Zika verbreitet ist, mindestens sechs Monate lang Safer Sex zu praktizieren oder Abstinenz zu üben.
(APA/Reuters/dpa)