Prozess um qualvollen Tod chinesischer Studentin in Dessau

Ein Paar soll die 25-jährige eine Stunde lang misshandelt und vergewaltigt haben. Die Angeklagten schwiegen bisher.

Im Prozess um den qualvollen Tod einer chinesischen Studentin in Deutschland hat das angeklagte Paar zu Prozessbeginn geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft wirft den 21 Jahre alten Angeklagten Mord und Vergewaltigung vor. Die Beschuldigten hörten am Freitag der Verlesung der Anklageschrift am Landgericht Dessau-Roßlau ohne sichtbare emotionale Regungen zu.

Laut Staatsanwaltschaft war das Paar in Dessau gezielt auf der Suche nach einer Frau, mit der es gemeinsam Sex haben kann. Wegen der unterschiedlichen Bedürfnisse habe es schon länger Schwierigkeiten in dessen Beziehung gegeben. Am Abend des 11. Mai hat die Frau dann laut Anklage die Studentin auf deren Joggingrunde abgefangen und einen Notfall vorgetäuscht. Der Mann kam hinzu - und das Paar brachte die 25-Jährige in eine leerstehende Wohnung.

Etwa eine Stunde lang wurde das Opfer dort laut Anklage von den Beschuldigten vergewaltigt und misshandelt. "Sie betrachteten sie ausschließlich als Objekt zur Befriedigung ihrer sexuellen Bedürfnisse", schilderte Staatsanwältin Heike Kropf.

In der Annahme, ihr Opfer würde bald sterben, verließen beide die Wohnung. Als die Angeklagten etwa drei Stunden später zurückgekehrt seien und die Studentin trotz schwerster Verletzungen noch lebte, hätten sie beschlossen, die Sterbende nach draußen zu schaffen. Der Tod sei wahrscheinlich unter einer Konifere vor dem Hinterhaus eingetreten. Nach einer groß angelegten Suche war die Leiche der 25-Jährigen zwei Tage nach der Tat gefunden worden.

(APA/dpa/sa)

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