Bombenanschlag auf Bus im türkischen Kayseri

 Explosion in der zentraltürkischen Stadt Kayseri
Explosion in der zentraltürkischen Stadt KayseriReuters
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Bei der Explosion in der zentraltürkischen Stadt sind mindestens 13 Soldaten getötet und weitere 48 Menschen verletzt worden. Die türkische Regierung vermutet die PKK hinter dem Anschlag.

Bei dem Anschlag in der zentraltürkischen Stadt Kayseri sind am Samstag nach Angaben der Armee mindestens 13 Soldaten getötet worden. Zudem habe es 48 Verletzte gegeben. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu detonierte eine Autobombe neben einem Bus, in dem Soldaten unterwegs waren. Der Gouverneur der Provinz Kayseri, Suleyman Kamci, sprach von einem "terroristischen Anschlag". Die Explosion habe sich gegenüber der Erciyes-Universität ereignet. Die Industriestadt Kayseri liegt weit entfernt von den Kurdengebieten im Südosten der Türkei und gilt normalerweise als ruhig.

Die türkische Regierung vermutet die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hinter dem tödlichen Anschlag. "Derzeit deuten alle Hinweise auf die PKK hin", sagte der stellvertretende Regierungschef und Regierungssprecher Numan Kurtulmus am Samstag dem Sender NTV.

Laut einer Mitteilung der Streitkräfte hatten die Soldaten einen freien Tag und die Erlaubnis, diesen außerhalb der Kaserne zu verbringen. Den Angaben zufolge handelte es sich bei den Opfern um Soldaten der unteren Dienstgrade, die gerade unterwegs zu einem Markt waren. Die Verletzten würden im Krankenhaus behandelt. Die Armee schloss nicht aus, dass es auch zivile Opfer gab. Zu den Tätern und den Hintergründen des Anschlags gab es zunächst keine Angaben.

Erst vor einer Woche war die Türkei von einem schweren Attentat erschüttert worden. Bei dem Doppelanschlag in Istanbul, das sich gegen die Polizei richtete, wurden 44 Menschen getötet. Zu der Tat bekannten sich die Freiheitsfalken Kurdistans, eine radikale Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Als Reaktion nahmen die türkischen Behörden mehr als 200 Politiker der prokurdischen Partei HDP fest.

Seit der erneuten Eskalation des Konflikts zwischen den Kurden und der türkischen Regierung im Sommer 2015 lehnt Ankara jeden Dialog mit der HDP ab. Sie betrachtet die Oppositionspartei als politischen Arm der PKK. Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet ihre Politiker regelmäßig als "Terroristen". In den vergangenen Monaten weitete die Regierung ihr Vorgehen gegen die HDP und ihren regionalen Ableger, die DBP, aus.

(APA/AFP/Reuters/dpa)

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