USA: Kindesmissbrauch als Familien-Ritual?

Investigators walk  around a home as they look for evidence on a rural property in western Missouri W
Investigators walk around a home as they look for evidence on a rural property in western Missouri W(c) AP (Ed Zurga)
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Fünf Männer wurden in den USA verhaftet, weil sie vor mehr als 20 Jahren sechs Kinder - ihre Töchter, Enkel und Nichten - missbraucht haben sollen. Auf ihrem Grundstück wird nun auch nach Leichen gesucht.

Schrecklicher Missbrauchsverdacht in den USA: Auf einer Farm im Bundesstaat Missouri sollen sechs Kinder in rituellen Sitzungen immer wieder von ihrem Vater, ihrem Opa und ihren Onkeln vergewaltigt worden sein. Wegen Mordverdachts sucht die Polizei auf dem Gelände nach Leichen. Sheriff Kerrick Alumbaugh sagte, es gebe Hinweise auf menschliche Überreste an mehreren Stellen auf dem Gelände.

Gegen den Vater der Kinder, den Großvater und drei Onkel wurde Anklage erhoben.

Die Polizisten sucht auch nach Einmachgläsern: Sie und ihre vier Schwestern sowie ihr Bruder hätten damals ihre Erfahrungen niedergeschrieben und in den Gläsern auf dem Grundstück vergraben, berichtete eine inzwischen 26-jährige Frau der Polizei. Davon hätten sich die Kinder erhofft, das Erlebte wieder zu vergessen.

"Hochzeiten" mit Mädchen inszeniert

Die Frau ist im August zur Polizei gegangen und hat dort über den jahrelangen Missbrauch berichtet. Ihren Angaben zufolge wurden die sechs Kinder zwischen 1988 und 1995 von ihrem Großvater, Vater und ihren Onkeln mehrfach vergewaltigt. Unter anderem sollen die Männer rituelle "Hochzeiten" mit den fünf Mädchen inszeniert und sich dann in einem Hühnerstall an ihnen vergangen haben. Auch der einzige Bub sei regelmäßig missbraucht worden.

Die 26-jährige Frau sagte laut Polizei aus, sie sei im Alter von elf Jahren schwanger geworden und zu einer Abtreibung gezwungen worden. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Großvater ihr vor einer Vergewaltigung "Du wirst Spaß haben" zugeraunt habe. Zudem habe sie zusehen müssen, wie ihr Bruder vergewaltigt worden sei. Mittlerweile haben den Behörden zufolge auch die anderen Geschwister ausgesagt. Unklar ist, ob andere Familienmitglieder von den schrecklichen Praktiken wussten. Die Großmutter der Kinder ist 1991 gestorben.

Die Ermittler befürchten, dass es auch außerhalb der Familie Opfer gab. "Pädophile hören nicht mit einen Mal auf. Sie machen immer weiter", sagte Sheriff Kerrick Alumbaugh.

(APA)

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