Minus 16 Grad in Peking: Schneechaos und Kältetote

Schnee China Indien
Schnee China Indien(c) REUTERS (David Gray)
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In Indien sind mehr als 100 Menschen erfroren, während in China der heftigste Schneefall seit Jahrzehnten gemessen wird. Der Verkehr am Boden und in der Luft kam zum Erliegen.

Südostasien wird derzeit von einer ungewohnt starken Kältewelle heimgesucht: In Indien sind mindestens 100 Menschen erfroren. In China und Korea werden die heftigsten Schneefälle seit Jahrzehnten verzeichnet.

In Indien waren vor allem Obdachlose in den nördlichen und östlichen Regionen des Landes einschließlich der Hauptstadt Neu Delhi von der Kälte betroffen, wie die Medien am Montag berichteten. Die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt. Nach Vorhersagen der Meteorologen soll die Kälte auch in den nächsten Tagen andauern.

Für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgte zugleich starker Nebel. Im Norden Indiens gab es am Sonntag rund 100 Flugverspätungen. Auch der Bahnverkehr war gestört. Bei drei verschiedenen Zugsunglücken kamen insgesamt zehn Personen ums Leben.

Stärkster Schneefall seit Jahrzehnten

Südkorea kämpft mit den heftigsten Schneefällen in mehr als 70 Jahren. Eine 26 Zentimeter dicke Schneedecke legte den Verkehr in der Hauptstadt Seoul am Montag weitgehend lahm, mehr als 220 Flüge wurden abgesagt. Die Schneefälle, die bereits am Sonntagnachmittag einsetzten, waren die heftigsten seit Beginn regelmäßiger meteorologischer Aufzeichnungen in Südkorea im Jahr 1937, wie der staatliche Wetterdienst mitteilte.

In der chinesischen Hauptstadt Peking blieben nach starken Schneefällen am Wochenende mehr als 3500 Schulen geschlossen. Der Vorort Changping nahe der Großen Mauer lag unter einer 20 Zentimeter dicken Schneedecke, im Stadtzentrum fielen am Sonntag mehr als sieben Zentimeter Schnee. Laut Berichten staatlicher Medien wurden am Sonntag in Peking die stärksten Schneefälle seit 1951 registriert.

Auf dem Pekinger Hauptstadtflughafen wurden mehr als 400 Flüge gestrichen, fast alle anderen Verbindungen waren verspätet, wie das Staatsfernsehen am Sonntag berichtete. Die wichtigsten Hauptstraßen in Peking und Tianjin sowie in den benachbarten Regionen Hebei, Shanxi und der Inneren Mongolei wurden wegen Schneefalls vorübergehend gesperrt. Auch der Busverkehr war stark eingeschränkt, wie das Fernsehen berichtete. Für Montag und Dienstag wurden wegen der anhaltenden eisigen Winde aus Sibirien Temperaturen von bis zu minus 16 Grad in Peking vorhergesagt. Laut der Zeitung "Beijing Youth Daily" wäre das so kalt wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Meteorologen sagten auch weitere Schneestürme vorher.

In Peking wollten die Behörden nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua für die Hauptverkehrszeit am Montag rund 7.000 Verkehrspolizisten und 5.000 Freiwillige an Busstationen einsetzen, um das befürchtete Chaos abzumildern. Zudem wurden etwa 300.000 Menschen eingesetzt, um die Hauptstadt von den Schneemassen zu befreien.

(Ag./Red.)

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