Erdbeben in Kalifornien: "Oh ja, es hat gewackelt"

In den Supermärkten fielen die Lebensmittel aus den Regalen.
In den Supermärkten fielen die Lebensmittel aus den Regalen.(c) AP (Shaun Walker)
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Ein Beben der Stärke 6,5 richtete in Kalifornien Sachschaden an, es war bis nach San Francisco zu spüren. Vielerorts fiel der Strom aus.

Im US-Staat Kalifornien hat ein Erdbeben der Stärke 6,5 für Aufregung gesorgt und Sachschäden verursacht. Das Beben habe sich am Samstag um 16.27 Uhr Ortszeit (Sonntag, 01.27 Uhr MEZ) rund 35 Kilometer westlich von Ferndale im Norden Kaliforniens ereignet, teilte die US-Erdbebenwarte (USGS) mit. Das Epizentrum lag demnach in 16 Kilometer Tiefe im Pazifik.

"Oh ja, es hat gewackelt", sagte Manuel Enos von der Freiwilligen Feuerwehr in Ferndale der Nachrichtenagentur AFP. Fensterscheiben und Schaufenster seien zu Bruch gegangen. Örtliche Medien berichteten von einem kurzen Stromausfall, beschädigten Gasleitungen und Schäden am Rathaus von Ferndale.



Die "Los Angeles Times" berichtete, das Beben sei bis nach San Francisco zu spüren gewesen. Zahlreiche Bewohner der Region riefen verunsichert bei den Notrufstellen an. Dem Beben folgten laut USGS vier Nachbeben mit einer Stärke zwischen 3,5 und 3,8. Die Gefahr eines Tsunamis bestand nach Behördenangaben nicht.

"Wir haben eine Menge Erdbeben erlebt, aber ich kann mich an kein so schlimmes erinnern", sagte Sandra Hall aus dem nahe gelegenen Eureka der Zeitung. In ihrem Geschäft seien Lampen und Teller zu Bruch gegangen. Ein Augenzeuge berichtete dem Fernsehsender CNN von Rissen in seiner Zimmerdecke. In der Region Humboldt County fiel nach Berichten des Senders vielerorts der Strom aus.

Erdstöße sind in Kalifornien keine Seltenheit. Erst am Donnerstag hatte ein mittleres Erdbeben die Umgebung der Metropole San Francisco erschüttert. Das Geologische Institut in den USA registrierte einen Erdstoß der Stärke 4,1. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es nicht. Im Mai vergangenen Jahres war Kalifornien durch ein Beben der Stärke 4,7 erschüttert worden. Das letzte größere Erdbeben in der Gegend war im April 1992. Damals wurden bei einem Beben der Stärke 7,2 mehrere Menschen verletzt.

Durch den südlichen Teil Kaliforniens zieht sich auf einer Strecke von 1000 Kilometern die San-Andreas-Verwerfung, eine tiefe Störung in der Erdkruste. Betroffen ist vor allem die Gegend zwischen San Francisco und San Diego. Nach Angaben von Geologen besteht eine Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent, dass Kalifornien in den nächsten 30 Jahren von einem verheerenden Erdbeben ("The Big One") betroffen sein wird.

(Ag.)

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