Washington: Allzeit-Schneerekord gebrochen

(c) AP (J. Scott Applewhite)
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Der Osten der USA stöhnt weiter unter dem massiven Wintereinbruch. 230.000 Angestellte der Regierung haben bereits den vierten Tag in Folge frei. Die AUA fliegt unterdessen wieder nach New York und Washington.

Neuer Schneefall hat den Osten der USA noch tiefer ins Chaos gestürzt und Washington einen neuen Allzeit-Schneerekord beschert. Millionen Menschen sind weiter gezwungen, in ihren Häusern zu bleiben. Die etwa 230.000 Angestellten der US-Regierung in Washington bekamen den vierten Tag in Folge frei. Pro Tag geht dem Staat dadurch Arbeit im Wert von etwa 100 Millionen Dollar verloren.

In der Hauptstadt fielen in diesem Winter bereits mehr als 1,39 Meter Schnee - so viel wie nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1884. Der bisherige Rekord stammte aus dem Winter 1898/99 mit 1,38 Meter.

Der gesamte Osten der USA stöhnt unter meterhohen Schneewehen, glatten Straßen und eisigen Temperaturen - häufig müssen die Menschen ohne Strom ausharren. Vor allem im Städte-Dreieck Washington-Philadelphia-Baltimore ist das öffentliche Leben größtenteils zum Erliegen gekommen, nachdem am Mittwoch die zweite Schneefront binnen einer Woche über die Region hinweggezogen war.

AUA fliegt wieder

Die AUA wird heute, Donnerstag, die am Vortag gecancelten Flüge zur US-Ostküste wieder aufnehmen. Beide Maschinen werden am Vormittag wie geplant nach New York und Washington D.C. abheben. Bis zur geplanten Landung sollte es keine Probleme mehr mit dem Schnee geben, lediglich mit mehr Wind sei zu rechnen.

In New York - wohin sich die Wetterfront verlagerte - wurde das gewohnt hektische Leben durch den Schnee gebremst. Der Flughafen John F. Kennedy musste sich aus etwa 20 Zentimeter Schnee freischaufeln. Bürgermeister Michael Bloomberg schickte 1600 Schneepflüge auf die Straßen der Acht-Millionen- Metropole und versprach bis Donnerstag früh "klar Schiff".

Freier Tag für Vereinte Nationen

Zum Leidwesen vieler Kinder sollten alle New Yorker Schulen nach dem schneebedingten freien Mittwoch am Donnerstag wieder zum normalen Alltag zurückkehren. Dagegen haben die Schüler im Nachbarstaat New Jersey einen weiteren "Rodeltag". In beiden Staaten hatte auch die Justiz eine Pause eingelegt: Richter und Ankläger blieben ausnahmsweise zu Hause. In New York hatten auch viele Firmen und selbst die Vereinten Nationen ihren Mitarbeitern einen freien Tag gegeben.

In Washington und Umgebung wurden sogar Schneepflüge streckenweise nicht mit den Schneemassen fertig und gaben auf. Mehrere Fernstraßen wurden geschlossen. Weit mehr als zehntausend Menschen waren in der Region Medien zufolge abermals ohne Strom - am Wochenende waren es zeitweise über 200.000. "Ich lebe seit 40 Jahren hier, so etwas habe ich noch nie erlebt", sagte ein Mann, der sich im Vorort Bethesda auf die Straße wagte. In der Hauptstadt selbst ging erneut nichts mehr. Selbst ums Weiße Haus waren Straßen wie ausgestorben.

Keine Autos in Philadelphia

Ähnlich sah es in Philadelphia aus. "Keine Autos auf den Straßen, keine Busse, keine Taxis, keine Menschen", berichtete ein TV- Wetterkanal. Meteorologen sagten voraus, dass es gebietsweise bis in die Nacht zum Donnerstag durchschneien könnte. Auch die Straßen von Baltimore war so gut wie menschenleer. Auf den Flughäfen im Städte- Dreieck Washington-New York-Philadelphia fielen so gut wie alle Flüge aus. Am schlimmsten sah es in Washington und Philadelphia aus.

(Ag.)

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