Amoklauf bei Bratislava: Acht Tote

Amoklauf Bratislava Rassismus Motiv
Amoklauf Bratislava Rassismus Motiv(c) REUTERS (DAVID W CERNY)
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Die ersten Opfer der Bluttat waren Mitglieder einer Roma-Familie. Insgesamt starben in einem Vorort von Bratislava acht Personen, 14 weitere wurden verletzt. Die Behörden können Rassismus als Motiv nicht ausschließen.

Bei einem Amoklauf in Devinska Nova Ves, einem Vorort der slowakischen Hauptstadt Preßburg (Bratislava) nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze, sind am Montagvormittag mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war noch von sieben die Rede, eine weitere Frau wurde tot in ihrer Wohnung entdeckt. Sie dürfte durch ein Fenster getroffen worden sein, als der Täter wahllos auf der Straße um sich schoss.

14 weitere Personen wurden verletzt, unter ihnen ein Polizist und ein dreijähriges Kind, das aber nicht in Lebensgefahr schwebe, so die Rettungskräfte. "Unsere Gebete sind mit den Opfern und ihren Familien", sagte der slowakische Innenminister Daniel Lipsic.

Der Täter - ein etwa 50 Jahre alter Mann - war mit einer Maschinenpistole und zwei Gewehren bewaffnet, sagte die Polizei in einer Pressekonferenz. Slowakische Medien hatten davor berichtet, der Amokläufer sei ein 15-jähriger Drogenabhängiger.

Der Angreifer hat zunächst in einer Wohnung vier Frauen und einen Mann einer Familie erschossen und auf dem Weg nach draußen ein weiteres männliches Mitglied der Familie getötet. Lipsic bestätigt, dass es sich um eine Roma-Familie handelte. Einen ethnisch motivierten Hintergrund konnte der Minister nicht ausschließen. Es gebe aber noch kein genaues Motiv, erklärte er in einem Beitrag der ORF-ZiB 2. Nach Angaben des tschechischen Fernsehens sei der Täter selbst nicht mit den Opfern verwandt.

Anschließend hat der Amokläufer auf der belebten Straße "Ulica Pavla Horova" auf Fenster und Passanten geschossen und sich einen Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Dabei wurde auch eine 52-Jährige getroffen, sie wurde tot in ihrer Wohnung gefunden.

"Er feuerte auf alles, was sich bewegte", sagte der slowakische Polizeipräsident Jaroslav Spisiak. Die Polizei rückte zu einem Großeinsatz aus und riegelte das Viertel ab. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und sich von den Fenstern fernzuhalten. Letztlich verbarrikadierte sich der Amokläufer in einem Kindergarten und beging dort Selbstmord, berichtete die Zeitung "Cas".

(APA/Red.)

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