Brasilien: Achtzehn Tote bei Gefängnis-Meuterei

Brasilien: Achtzehn Tote bei Gefängnis-Meuterei
Brasilien: Achtzehn Tote bei Gefängnis-MeutereiSymbolbild (c) Bilderbox
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Im Hochsicherheits-Gefängnis der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaats Maranhao kam es zu einer blutigen Gefängnis-Meuterei. Insgesamt sechs Aufseher wurden als Geisel genommen.

Im Hochsicherheits-Gefängnis der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaats Maranhao kam es zu einer blutigen Gefängnis-Meuterei. Insgesamt sechs Aufseher wurden als Geisel genommen.

Bei einer rund dreißig-stündigen Meuterei in einem brasilianischen Gefängnis sind achtzehn Häftlinge ums Leben gekommen. Fünf Aufseher, die von den Häftlingen seit Montag als Geiseln festgehalten worden seien, hätten befreit werden können, sagte ein Sprecher der örtlichen Behörden am Dienstag. Ihrer Befreiung gingen demnach Verhandlungen mit den Insassen der Haftanstalt voraus. Den Behörden zufolge wurden am Dienstag neun tote Häftlinge aus dem Gefängnis geborgen, nachdem bereits zu Beginn der Meuterei am Montag neun Insassen ums Leben gekommen waren.

Die Häftlinge in dem Hochsicherheitsgefängnis von Pedrinhas, der Hauptstadt des Bundesstaats Maranhao, brachten während einer Inspektion einen Wärter in ihre Gewalt. Als dieser später mit einer Schussverletzung freigelassen worden sei, hätten die Insassen fünf weitere Wärter als Geiseln genommen. Die Führung des Gefängnisses sowie die Polizei und ein Richter führten nach Medienberichten seit Montag Verhandlungen mit den Geiselnehmern. Ein Sondereinsatzkommando der Militärpolizei war demnach in Alarmbereitschaft.

Protest für bessere Haftbedingungen

Lokalen Medien zufolge protestierten die Insassen für bessere Haftbedingungen in der überfüllten Anstalt. Nach Angaben der Behörden forderten die Häftlinge den Rücktritt des Gefängnisdirektors sowie die Möglichkeit, in ihren Zellen privaten Besuch zu empfangen.

Überfüllung und der Mangel an Aufsehern sind meist die Ursachen für Gewalt in Brasiliens Gefängnissen. Vielfach beherrschen kriminelle Banden die Anstalten, deren Leitung oft korrupt ist.

(APA/AFP)

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