Daten. Die Temperaturrekorde von 1998 und 2005 könnten fallen, das CO2 hat einen Spitzenwert erreicht.
Das Jahr 2010 könnte, je nachdem, wie der Dezember ausfällt, das heißeste seit Beginn der Messungen 1850 werden, das lesen sowohl die Nasa als auch britische Forscher um Phil Jones dem bisherigen Verlauf des Jahres ab. Allerdings sind sie über den Nochrekordhalter uneins, die Nasa setzt auf 2005, die Briten präferieren 1998 – es geht um wenige hundertstel Grad –, die World Meteorological Organisation bewertet beide als gleich heiß.
Fest steht hingegen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre auf einen Spitzenwert gestiegen ist: Er lag 2009 bei 386,8 ppm (Teilchen pro Million, zum Vergleich: Vor der Industrialisierung waren es 280). Zwar kamen 2009 1,3 Prozent weniger aus Schornsteinen und Auspuffen – wegen der Wirtschaftskrise –, aber 2010 wird wieder mit einem Plus von drei Prozent gerechnet. Fest steht auch, dass die globalen Temperaturen in den letzten hundert Jahren um 0,8Grad und die Meeresspiegel um 17 Zentimeter gestiegen sind.
Alles andere ist Prognose und umstritten. Das Vertrauen in (besorgte) Klimaforscher hat gelitten, seit falsche Zahlen des UNO-Klimabeirats IPCC und fragwürdiger Umgang mit Daten durch die britischen Forscher um Jones bekannt geworden sind („Climategate“). Sie hatten unter den Folgen so zu leiden, dass für sie unstrittig das heurige „das heißeste Jahr“ war, wie das Wissenschaftsjournal „Nature“ ironisch anmerkte. jl
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2010)