Schüsse auf US-Soldaten in Frankfurt: Zwei Tote

Schuss Frankfurt Soldaten
Schuss Frankfurt Soldaten(c) REUTERS (Ralph Orlowski)
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Ein 21-Jähriger hat am Flughafen zwei Menschen erschossen und zwei weitere schwer verletzt. Er konnte festgenommen werden. Offenbar gab es vor der Schießerei einen Streit mit den Soldaten.

Am Frankfurter Flughafen hat ein Mann am Mittwochnachmittag in einem Bus des US-Militärs zwei Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter - laut hessischem Innenminister ein 21-Jähriger aus dem Kosovo, der in Frankfurt wohnt - wurde im Flughafen festgenommen. Bei den Getöteten soll es sich um den Busfahrer und einen Soldaten handeln, auch die beiden Verletzten seien Angehörige der Luftwaffe.

Die Tat ereignete sich um 15.20 Uhr auf der Busspur des Terminals 2. Der Bus sollte die in England stationierten Soldaten zur US-Luftwaffenbasis Ramstein fahren. Nach Polizei-Angaben gab es vor der Schießerei einen Streit im Militärbus. Demgegenüber sagte der hessische Innenminister Boris Rhein, der Mann sei "an den Bus herangetreten". Der genaue Tathergang war der Polizei in den Stunden nach der Bluttat noch unklar. "Es scheint alles im Bus passiert zu sein", sagte Polizeisprecher Jürgen Linker. Der Täter habe wahrscheinlich auch ein Messer bei sich gehabt.

Der Hintergrund der Tat ist vorerst nicht bekannt. "Ich spreche bewusst nicht von einem Anschlag, sondern von einem Tötungsdelikt", sagte Rhein. Der Flugbetrieb war nach Angaben eines Sprechers der Betreibergesellschaft nicht beeinträchtigt. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte mit Bestürzung. Die Regierung werde alles tun, um zu klären, was geschehen sei, sagte Merkel. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte in Kiew, er sei "bestürzt über den tödlichen Angriff auf US-Soldaten am Flughafen Frankfurt". Auch Westerwelle versicherte, er gehe davon aus, "dass die Umstände der Tat rasch aufgeklärt werden und der Täter zur Verantwortung gezogen wird."

Die USA würden keine Mühen scheuen, um herauszufinden, wie die "abscheuliche Tat" passiert sei, sagte US-Präsident Barack Obama am Mittwoch in Washington. Die Regierung des Kosovo verurteilte die "monströse Tat" scharf. Man sei den USA für ihre Unabhängigkeit und Freiheit auf immer dankbar und hoffe, der Täter erfahre die verdiente Strafe, hieß es in einer Mitteilung. Im Kosovo sind amerikanische Soldaten seit 1999 stationiert. Seit der Unabhängigkeit von Serbien 2008 herrscht ein fragiler Frieden im Land.

(Ag./Red.)

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