Nachlese: Live-Ticker von Sonntag

Die zahl der Toten dürfte noch dramatisch ansteigen.
Die zahl der Toten dürfte noch dramatisch ansteigen.(c) REUTERS (YOMIURI)
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Live-Ticker +++ Bis zu 25 Milliarden Euro Schaden +++ Überhöhte Werte auch beim Kraftwerk Onagawa +++ Kühlprobleme nun auch im AKW Tokai +++

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22.25 MEZ: Im AKW Onagawa ist keine Radioaktivität ausgetreten. Die in der Gegend gemessene Radioaktivität über dem Grenzwert könnte vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima stammen, teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieagentur IAEA mit. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass alle drei Reaktoren in Onagawa keine Radioaktivität freisetzten. Inzwischen seien die Werte rund um das Werk wieder auf normalem Niveau.

20.08 Uhr MEZ: Nächster AUA-Flug Tokio-Wien ist für Dienstag geplant. Sofern es die Sicherheitslage zulässt, wird die AUA am Dienstag um 12.25 Uhr (Ortszeit) wieder von Tokio nach Wien fliegen. Am Montag (13.15 Uhr) wird eine Maschine nach Tokio fliegen, dann am Dienstag für kurze Zeit landen, um die Passagiere zu boarden, um dann unmittelbar nach Seoul weiterzufliegen. Diese Variante sei auch künftig möglich.

18.30 Uhr MEZ:
In Kalifornien hat der Tsunami nach dem Erdbeben vor Japan Schäden von mindestens 50 Millionen Dollar (rund 36 Millionen Euro) angerichtet. Dabei handle es sich aber lediglich um eine vorläufige Prognose, sagte Geologie-Professorin Lori Dengler von der kalifornischen Humboldt State University der "Los Angeles Times" vom Sonntag: "Das wird noch steigen".

17.18 Uhr MEZ: Im Reaktor Tokai zwei in der Präfektur Ibaraki hat eine Pumpe des Kühlsystems die Arbeit eingestellt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet. Das Kraftwerk befindet sich etwa 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tokio. 1999 hatte es dort einen Atomunfall gegeben.

16.40 Uhr MEZ: Der Schaden durch das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans wird Versicherer nach Einschätzung von Experten bis zu 34,6 Milliarden Dollar (25,1 Mrd. Euro) kosten. Mindestens lägen die versicherten Schäden an Privatgebäuden bei 14,5 Milliarden Dollar, teilte die US-Risikoanalysegesellschaft AIR Worldwide am Sonntag mit.

Allerdings sei die Lage vor Ort noch schwer einzuschätzen, weil die Rettungs- und Bergungsaktionen im Erdbebengebiet im Nordosten Japans noch in vollem Gange seien, erklärte die Gesellschaft.

16.33 Uhr MEZ: Wegen des Ausfalls zahlreicher Kraftwerke hat der Energieversorger Tepco ab Montag Stromabschaltungen im Osten Japans angekündigt. Tepco habe von der Regierung die Erlaubnis erhalten, ganze Regionen einschließlich des Großraums um die Hauptstadt Tokio vom Stromnetz zu nehmen.

16.07 Uhr MEZ: Fast 600.000 Menschen wurden nach Erdbeben, Tsunami und Atomunfällen schon in Sicherheit gebracht. Dies teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Sonntag in Genf mit.

Etwa 380.000 Japaner aus den von dem Erdbeben und den Tsunami-Wellen betroffenen Gebieten sind in gut 2000 Notunterkünften untergebracht worden. Hinzu kommen etwa 210.000 Menschen, die in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima 1 wohnten.

15.49 Uhr MEZ: Der Anstieg der Radioaktivität im Atomkraftwerk Onagawa soll Ergebnis des Lecks im Kraftwerk Fukushima sein. Die Betreibergesellschaft Tohoku sieht keine Probleme bei der Kühlung von Onagawa, für das vor kurzem der Notstand ausgerufen wurde.

15.29 Uhr MEZ: Nach Erdbeben, Tsunami und Atomunfällen jetzt auch noch das: Im Südwesten Japans hat am Sonntag der Vulkan Shinmoedake Asche und Gestein in die Luft geschleudert. Die Asche sei bis in eine Höhe von 4000 Metern gelangt, teilten die Behörden mit. Sie beschränkten zugleich den Zugang im Gebiet um den Vulkan. Der 1420 Meter hohe Shinmoedake war im Jänner erstmals seit 52 Jahren wieder ausgebrochen, in den vergangenen zwei Wochen herrschte aber Ruhe.

15.13 Uhr MEZ:  Die Behörden haben den nuklearen Notstand in einem weiteren Atomkraftwerk ausgerufen. Für das Kraftwerk Onagawa sei wegen überhöhter Werte von Radioaktivität die niedrigste Notstandsstufe erklärt worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Sonntag in Wien mit.

Japan hatte nach dem schweren Erdbeben vom Freitag zunächst einen Unfall im Kernkraftwerk Fukushima 1 gemeldet, wo die Regierung mittlerweile eine Kernschmelze in zwei Reaktoren befürchtet.

14.30 Uhr MEZ: Die Betreiberfirma des AKW Fukushima bereitet Maßnahmen vor, auch den Reaktor 2 mit Meerwasser zu kühlen. Reaktor 1 und 3 werden bereits auf diese Weise gekühlt.

14.05 Uhr MEZ: Ein japanischer Regierungssprecher nimmt seine eigenen Aussagen über eine Kernschmelze im Kraftwerk Fukushima Eins zurück.

Yukio Edano sagte, es habe im Reaktor 3 am Sonntag keine Kernschmelze stattgefunden. Radioaktive Strahlungswerte im Kraftwerk überschritten am Sonntag die zugelassenen Werte, doch Edano versicherte, es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.

Edano widersprach damit eigenen Angaben, wonach eine "geringe Kernschmelze" nicht auszuschließen sei.

13.41 Uhr MEZ:Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass Japan in den kommenden drei Tagen von einem Erdbeben der Stärke "sieben oder mehr" erschüttert werde, sagte Takashi Yokota von der Wetterbehörde. Ein solches Beben könnte erneut Gebäude zerstören und einen Tsunami auslösen.

12.57 Uhr MEZ: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien hat die Ausbreitung einer möglichen Radioaktivitätswolke berechnet. Derzeit bewege sich die (hypothetische, Anm.) Strahlungswolke auf das Meer hinaus, sagte Gerhard Wotawa von der ZAMG. Ab Dienstag könnte Radioaktivität vermehrt in Richtung Süden transportiert werden.

12.45 Uhr MEZ: Premierminister Naoto Kan sprach in Zusammenhang mit dem verheerenden Erdbeben vom Freitag und dem Tsunami von der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, der das Land gegenüberstehe. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Nation diese Krise bewältigen werde.

11.56 Uhr MEZ: Die japanischen Notenbank hat begonnen, Geld in den Markt zu pumpen. Sie versorgte 13 Finanzinstitute mit insgesamt rund 55 Milliarden Yen (etwa 490 Mio. Euro) Sonderhilfen, damit die Branche den Anforderungen nach dem Beben gewachsen ist. Die Bank of Japan erklärte, sie wolle "ihr Äußerstes tun, um die Stabilität der Finanzmärkte zu gewährleisten".

11.22 Uhr MEZ: Russland liefert Japan zusätzliches Flüssiggas. Ein Tankschiff mit 19.500 Kubikmetern Flüssiggas an Bord sei von der Pazifik-Insel Sachalin aus in See gestochen, meldete die Agentur Interfax. Am Montag soll eine weitere Ladung mit 100.000 Kubikmetern folgen. "Japan hat bereits um eine Anhebung der Energielieferungen gebeten", sagte Vizeregierungschef Igor Setschin.

11.02 Uhr MEZ: Die Regierung in Tokio hat vor einer Stromknappheit gewarnt, die eine Rationierung des Stroms nötig machen werde. Industrieminister Banri Kaieda forderte vor allem Unternehmen auf, ihren Stromverbrauch auf das "strikte Minimum" zu reduzieren.

10.31 Uhr MEZ: Zwei Tage lang trieb ein 60-Jähriger auf einem Hausdach vor der Küste der Provinz Fukushima im Meer, nachdem der Tsunami seinen Heimatort Minamisoma überrollt hatte. Die Marine zog den Mann am Sonntag 15 Kilometer vor der Küste aus dem Wasser, wie die Nachrichtenagentur Jiji berichtete. Der 60-Jährige war demnach in "guter Verfassung" und wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

10.14 Uhr MEZ: Australien verlangt von Japan volle Aufklärung über die Bedrohung, die von dem beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima ausgeht. "Wir und alle anderen Länder brauchen dringend weitere Informationen über den genauen Status dieser Reaktoren", sagte  Außenminister Kevin Rudd. Er habe bereits mit seinem japanischen Kollegen Takeaki Matsumoto telefoniert.

10.00 Uhr MEZ: Der AUA-Flug von Wien nach Tokio am Sonntag und der Rückflug am Montag entfallen. Nach Angaben der Fluglinie gibt es "zu viele Unsicherheitsfaktoren und einander widersprechende Informationen". Der nächste planmäßige Flug nach Tokio wird am Montag durchgeführt.

09.41 Uhr MEZ: Die japanische Notenbank will offenbar mit einer massiven Geldspritze die wirtschaftlichen Folgen des Erdbebens in den Griff bekommen. Bereits am Montag könnten die Währungshüter der Bank of Japan den Märkten mehrere Billionen Yen zur Verfügung stellen, um Engpässe an den Finanzmärkten zu vermeiden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji.

09.25 Uhr MEZ: Zahlreiche Gebiete konnten von Rettungsmannschaften noch nicht erreicht werden. Etwa 100.000 Soldaten sind auf dem Weg in die Katastrophenregion. Mindestens eine Million Haushalte sind weiterhin ohne Wasserversorgung, etwa 2,5 Millionen Haushalte sind ohne Strom.

08.51 Uhr MEZ: Das verheerende Erdbeben in Japan vom vergangenen Freitag hatte nach revidierten Angaben eine Stärke von 9,0. Das gab die Meteorologische Behörde in Tokio bekannt.

08.16 Uhr MEZ: Möglicherweise sind bei dem Erdbeben und dem dadurch ausgelösten Tsunami mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichtete der Fernsehsender NHK.

07.50 Uhr MEZ: An den Küsten der Provinzen Miyagi und Iwate sind mehr als 600 Leichen gefunden worden. Insgesamt gehen die Behörden demnach bisher von mehr als 2000 Toten aus.

07.34 Uhr MEZ: In der Provinz Miyagi haben Atomexperten eine 400 Mal höhere Radioaktivität als normal gemessen. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tohoku. Es bestünden keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, hieß es. Experten vermuten, dass der Wind Radioaktivität aus der Provinz Fukushima herübergeweht habe.

04.47 Uhr MEZ: Im AKW Fukushima ist offenbar ein weiterer Reaktor von einer Kernschmelze betroffen. "Wir nehmen an, dass es zu einer Kernschmelze gekommen ist", sagte der japanische Regierungssprecher Yukio Edano nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN. Allerdings sei die radioaktive Strahlung, die zuvor die Höchstgrenzen überschritten hatte, wieder zurückgegangen, berichtete er.

02.57 Uhr MEZ: Im AKW Fukushima hat die radioaktive Strahlung die gesetzlich zulässige Höchstgrenze überschritten, teilte der Kraftwerksbetreiber Tepco nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo mit. Zuvor hatte es geheißen, dass die Radioaktivität sinke.

02.26 Uhr MEZ: Ein starkes Nachbeben hat den Großraum von Tokio erschüttert. In der Stadt wankten Hochhäuser. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Nachbebens mit 6,6 an.

01.24 Uhr MEZ: Der US-Flugzeugträger "Ronald Reagan" vor der Küste Japans eingetroffen, um den japanischen Einsatzkräften bei den Bergungsarbeiten in den Erdbebengebieten zu helfen. Japan habe darum gebeten, den Flugzeugträger für die Betankung seiner Helikopter nutzen zu können, teilte die US-Marine mit.

00.30 Uhr MEZ: Im Atomkomplex Fukushima I soll aus einem weiteren Reaktor radioaktiver Dampf abgelassen werden. Ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte, die Menge der Strahlung sei klein und beeinträchtige die Gesundheit von Menschen nicht.

(Ag.)

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