+++ Nachlese: Live-Ticker vom Freitag +++

LiveTicker Stromkabel Reaktor verlegt
LiveTicker Stromkabel Reaktor verlegt(c) AP
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Live-Ticker +++ Wasserwerfer-Einsatz zeigt Wirkung +++ Deutschland schickt Roboter fürs AKW +++ AUA streicht Flug nach Tokio +++ Reaktor-Hersteller weist Kritik zurück +++

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00.13 Uhr - Minimale Radioaktivität aus Japan in USA
In Kalifornien ist nach Angaben der US-Umweltbehörde Epa eine minimale, offenbar aus Japan stammende radioaktive Strahlung gemessen worden. Es handle sich um Spuren eines Isotops, welches dem entspreche, das aus dem Atomkraftwerk Fukushima in Nordjapan ausgetreten sei. Die Stärke der Strahlung stelle aber absolut kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar, hieß es in einer Epa-Mitteilung von Freitag. Es handle sich um eine winzige Dosis, die gerade einmal einem Millionstel dessen entspreche, dem der Mensch durch natürliche Einflüsse ohnehin ausgesetzt sei.

22.47 Uhr - Suche nach Verschollenen mit YouTube
Der US-Internetkonzern Google will die Suche der Erdbeben- und Tsunamiopfer in Japan nach ihren verschollenen Angehörigen mit YouTube-Videos erleichtern. Das Unternehmen stellte auf seinem Videodienst dazu am Freitag bereits kurze Filme von Katastrophenopfern online, die auf Nachrichten von Freunden und Familienmitgliedern warten. Die Videos, die meist kürzer als eine Minute sind, wurden in Notunterkünften gedreht und sind über die Internetseite youtube.com/shousoku abrufbar. Google hatte bereits kurz nach dem Erdbeben einen Personensuchdienst eingerichtet, der ab sofort um die Videofunktion ergänzt werden soll.

21.27 Uhr - Wasserwerfereinsatz zeigt Wirkung
Nach dem massiven Wasserwerfereinsatz im Block 3 des Atomkraftwerks Fukushima ist der Druck in der Reaktorkammer etwas gesunken, wie aus dem jüngsten Bericht der japanischen Atomsicherheitsbehörde (NISA) hervorgeht. In den beiden anderen Blöcken aber, die nach dem Erdbeben vor einer Woche automatisch abgeschaltet wurden, zeigen die am Samstagmorgen (Ortszeit) veröffentlichten Werte eine leicht steigende Tendenz. Die NISA gibt lediglich Zahlenwerte an und bewertet diese nicht.

20.53 Uhr - Reaktor-Hersteller weist Kritik zurück
Der US-Hersteller der japanischen Krisenreaktoren hat den Vorwurf von Konstruktionsmängeln zurückgewiesen. Die Reaktoren des Typs Mark 1 entsprächen allen Vorschriften und hätten "in den vergangenen 40 Jahren gut funktioniert", erklärte der im US-Bundesstaat Connecticut ansässige Konzern General Electric (GE) am Freitag. Das in den 1960er Jahren entwickelte Reaktormodell sei in den 80er Jahren überholt worden, um es den neuen Bestimmungen anzupassen. "Alle Änderungen, die von den Regulierungsbehörden verlangt wurden, sind umgesetzt worden", erklärte GE.

18.16 Uhr - Nächtlicher Einsatz der Wasserwerfer
Die Tokioter Feuerwehr hat in der Nacht auf Samstag erneut damit begonnen, Wasser auf Reaktorblock 3 des Atomkraftwerks Fukushima zu spritzen. Damit soll die Reaktorhülle gekühlt werden, um eine drohende Kernschmelze zu verhindern. Die Aktion begann gegen 0.45 Uhr Ortszeit (16.45 MEZ), wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo später berichtete.

18.01 Uhr - Japaner nach Sibirien?
Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat den vom Erdbeben betroffenen Japanern vorgeschlagen, nach Sibirien umzusiedeln: "Wir sollten gegebenenfalls darüber nachdenken, einen Teil des Arbeitspotenzials unseres Nachbarn zu nutzen - vor allem in den dünn besiedelten Gebieten Sibiriens." Details dazu nannte er aber bei der Sitzung des Sicherheitsrates des Landes nicht.

18.00 Uhr - Deutschland schickt Roboter
Deutschland hat Japan die Lieferung von Robotern für den Einsatz im Atomkraftwerk Fukushima angeboten. "Die Geräte stehen bereit", sagte am Freitag ein Sprecher des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Berlin. Jetzt warte das Ministerium auf eine Entscheidung der japanischen Atomsicherheitsbehörde (NISA), welche Roboter konkret benötigt würden.

17.40 Uhr - Deutsche Firmen richten Krisenstab ein
Alle großen deutschen Autobauer und Zulieferer haben mittlerweile Krisenstäbe eingerichtet. Wer beispielsweise Stahl, Elektro- und Elektronikteile oder auch Fahrwerksteile wie Federn von japanischen Herstellern bezogen habe, "muss umgehend andere Quellen im Großraum Asien aktivieren", sagte Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt.

17.31 Uhr - AUA-Flug am Samstag entfällt
Die Austrian Airlines (AUA) haben am Freitagnachmittag mitgeteilt, dass im Rahmen des derzeit gültigen Sonderflugplans nach Tokio am Samstag der Kurs OS 051 (nach Tokio) und damit auch am Sonntag die Verbindung OS 052 (nach Wien) ausfallen. Passagiere nach Wien seien auf andere Flüge umgebucht worden. Der Flug OS 051 am Sonntag (Wien - Tokio, 15.25 - 8.25 Uhr) und der Rückflug OS 052 am Montag (Tokio - Seoul - Wien, 11.45 - 18.40 Uhr) würden "aus heutiger Sicht" stattfinden.

17.11 Uhr - 262 Nachbeben
Die japanische Meteorologieagentur hat mitgeteilt, dass das Land seit dem Erdbeben am vergangenen Freitag 262 Nachbeben der Stärke 5 oder höher erlebt hat. Das sei eine Rekordzahl an Nachbeben in der japanischen Geschichte, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

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16.27 Uhr - Tsunami 23 Meter hoch
Der Tsunami, der vor einer Woche die Nordost-Küste Japans verwüstete, war einer Untersuchung zufolge mindestens 23 Meter hoch. Dies habe am Freitag eine Studie des Forschungsinstituts der Hafenbehörde unter Auswertung von eigenen Messungen und GPS-Daten ergeben, berichtete die Tageszeitung "Yomiuri".

16.09 Uhr - Verkaufsschlager "Die Wolke"
Die Nachfrage nach Gudrun Pausewangs Jugendbuchklassiker "Die Wolke" sei in den vergangenen Tagen stark gestiegen, bestätigte eine Sprecherin des Ravensburger Verlags. Der 1987 erstmals veröffentlichte Roman, in dem Pausewang die Folgen eines Reaktorunglücks in Deutschland beschreibt, ist beim Internetbuchhändler Amazon an die Spitze der Titel bei deutschen Kinder- und Jugendbüchern geklettert.

16.08 Uhr - 40 ausreisewillige Österreicher
Im Großraum Tokio haben sich am Freitag noch etwa 40 ausreisewillige Österreicher befunden. "Die meisten haben bereits Tickets, warten aber den letzten Moment ab, da sie ihren privaten und beruflichen Lebensmittelpunkt in Japan haben", sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal.

15.54 Uhr - Mehr als 6900 Todesopfer
In Japan sind bei dem Beben und dem folgenden Tsunami mindestens 6911 Menschen ums Leben gekommen. Das meldete der Fernsehsender NHK am Freitag unter Berufung auf die Polizei. Nach diesen Angaben werden noch immer mehr als 17.000 Menschen vermisst. Andere Quellen sprachen am Freitag von über 10.000 vermissten Menschen.

15.24 Uhr - Wasserstoff in Reaktor 4
Im havarierten Reaktor 4 des japanischen Katastrophen-AKW Fukushima sammelt sich seit Freitag erneut explosiver Wasserstoff. Dies geht aus der aktuellsten Analyse des Japan Atomic Industrial Forum (JAIF) hervor. Das Risiko für eine weitere verheerende Wasserstoff-Explosion wie in den anderen Reaktoren ist nach Expertenmeinung aber gering.

15.20 Uhr - Patienten aus Sicherheitszone
Das japanische Gesundheitsministerium will alle Krankenhauspatienten aus der 30-Kilometer-Sicherheitszone um das havarierte Kernkraftwerk Fukushima herausholen, berichtete der Fernsehsender NHK. Insgesamt wurden in den dortigen Kliniken 1100 Patienten behandelt. Noch an diesem Freitag wollten Helfer 300 Patienten in sichere Krankenhäuser verlegen. Die restlichen 800 Patienten sollen in den nächsten Tagen mit Helikoptern und Sanitätswagen unter anderem nach Tokio und Yamagata gebracht werden.

15.17 Uhr - Strahlung an US-Westküste
An der US-Westküste ist eine sehr niedrige Konzentration von radioaktiven Partikel gemessen worden, die vermutlich vom japanischen AKW Fukushima I stammt. Die Dosis ist aber zu gering, um die menschliche Gesundheit zu gefährden.

14.01 Uhr - AUA will Geld von Bezirkshauptmannschaft
Nach dem Geigerzähler-Einsatz am Dienstagabend an der AUA-Maschine aus Tokio auf dem Flughafen Wien will die Fluggesellschaft nun Geld von der Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung. Durch die "völlig überflüssige Aktion" (Vorstand Peter Malanik) seien 7100 Euro an Kosten angefallen, meinte Austrian-Sprecher Martin Hehemann. Der Behörde sei für die Erstattung bereits eine Kontonummer übermittelt worden.

13.39 Uhr - WHO: Keine Gefahren bei Japan-Reisen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht derzeit grundsätzlich keine Gefahr bei Reisen nach Japan. Dies gelte aber nicht für die Regionen im Norden, wo die havarierten Atomreaktoren stünden und wo es wegen des Erdbebens und des Tsunami heftige Verwüstungen gebe, sagte ein WHO-Sprecher.

13.25 Uhr - Reaktor-Kern vor Beben entfernt
Die IAEA teilt in einer Aussendung, dass der gesamte Reaktorkern im Block 4 des AKW Fukushima I noch vor dem Beben entfernt und die Brennelemente ins Abklingbecken gelegt worden sind. Bis jetzt gebe es noch keine Berichte über Erkrankungen aufgrund von Verstrahlung.

13.23 Uhr - "Werden Japan neu aufbauen"
Ministerpräsident Naoto Kan hat seiner Bevölkerung im Fernsehen Mut zugesprochen. Japan stehe vor der größten Krise der Nachkriegszeit, werde diese aber "überwinden und sich erholen". Jeder Einzelne solle jetzt überlegen, was er beitragen könne, um Japan wiederaufzubauen. Zu der Lage im AKW Fukushima befragt, sprach Kan von einer weiterhin sehr ernsten Situation. Die Lage werde aber "in nicht weiter Ferne" unter Kontrolle gebracht.

12.42 Uhr: Strahlenbelastung in nicht evakuierter Zone
Mehr als 30 Kilometer vom AKW Fukushima entfernt ist eine deutlich erhöhte Strahlenbelastung festgestellt worden. Die Verstrahlung nordwestlich der havarierten Anlage lag bei 170 Microsievert am Donnerstag und 150 Microsievert am Freitag, wie das japanische Wissenschaftsministerium mitteilte. Nach Expertenmeinung nehmen Menschen bei der gemessenen Belastung innerhalb von sechs bis sieben Stunden so viel Strahlung auf, wie sonst innerhalb eines Jahres gerade noch verträglich wäre.

12.27 Uhr - US-Militär bietet Unterstützung an
Das US-Militär hat Japan Unterstützung durch 450 Strahlenexperten angeboten. Die Einheit könne dem Land bei der Bewältigung seiner Nuklearkrise helfen, sagte der Befehlshaber des US-Pazifikkommandos, Admiral Robert Willard. Ein Team aus neun US-Spezialisten sei bereits nach Japan geschickt worden.

12.11 Uhr - Kräftige Niederschläge im Krisengebiet
Die radioaktive Wolke aus dem AKW Fukushima zieht derzeit auf den Pazifischen Ozean hinaus. Nach einer Front mit teilweise kräftigen Niederschlägen im Krisengebiet dreht jedoch am Sonntag der Wind, er kommt dann laut Berechnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aus dem Norden. Dadurch könnte die Lage für den Großraum Tokio kritischer werden.

11.53 Uhr - "Explosionen sollten zu verhindern sein"
Helmuth Böck vom Atominstitut der Technischen Universität Wien zeigte sich verwundert, dass man aus der ersten der Explosionen im AKW Fukushima offenbar nicht genügend Lehren gezogen habe: "Man hätte verhindern müssen, dass es zu einer kritischen Mischung zwischen Wasser- und Sauerstoff kommt. Da genügt dann schon ein Funke, ein Schalter - und das ganze fliegt in die Luft. Es hätte durchaus Möglichkeiten gegeben, das besser zu machen. Weitere Explosionen sollten also eigentlich zu verhindern sein."

11.38 Uhr - Diesel-Generator für Wasserzufuhr
Für die Wasserzufuhr in die Abklingbecken der Reaktoren 5 und 6 - und damit für die Kühlung der gebrauchten Brennstäbe - ist nun ein Diesel-Generator im Einsatz, meldet die Internationale Atomenergiebehörde IAEA.

11.11 Uhr - Wasserstoff in Reaktor 4
Die Explosionsgefahr im Reaktor 4 dürfte gestiegen sein. Über dem Abklingbecken sei Wasserstoff festgestellt worden, meldete die Vertretung der japanischen Atomwirtschaft JAIF. Wasserstoff führte bereits in den Reaktoren 1, 2 und 3 zu Explosionen.

10.35 Uhr - Mitarbeiter mussten im AKW bleiben
Die japanische Regierung hat den Betreibern des AKW Fukushima einem Bericht zufolge verboten, seine Mitarbeiter von der Anlage abzuziehen. Wie die Zeitung "Mainichi Shimbun" berichtete, äußerte der Energieversorger Tepco am Montag gegenüber der Regierung Sorge über die Sicherheit seiner Angestellten. Demnach kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass es "schwierig" sein werde, das Kraftwerk nach den Explosionen und Bränden an den Reaktoren wieder unter Kontrolle zu bringen. Regierungschef Naoto Kan habe aber die Bitte, die Mitarbeiter abziehen zu dürfen, zurückgewiesen. "Eine Abberufung ist unmöglich", zitierte die Zeitung Kan. "Es geht nicht darum, ob Tepco kollabiert, es geht darum, ob Japan zusammenbricht", soll er demnach entgegnet haben.

10.14 Uhr - AKW-Zwischenfälle hochgestuft
Die japanische Atombehörde hat den AKW-Unfall in Fukushima höher eingestuft. Die Zwischenfälle an den Reaktoren 1, 2 und 3 wurden als Störfall der Kategorie fünf (zuvor vier) der Internationalen Bewertungsskala (INES) klassifiziert, jener in Reaktor 4 als Kategorie drei. Die INES-Skala hat insgesamt sieben Stufen.

10.03 Uhr - Verstärkung für Einsatzkräfte
Die Zahl der Einsatzkräfte im Kampf gegen den Super-GAU im AKW Fukushima steigt. Nach den Angaben des Betreibers Tepco sind etwa 120 Personen im Einsatz, auch Spezialisten anderer Atomkonzerne. Rund 140 Helfer waren in der Stadt Iwaki südlich des AKW in Stellung gegangen, berichtete der TV-Sender NHK.

09.37 Uhr - Kühlversuche: Ziel getroffen
Die erneuten Kühlversuche am Reaktor 3 seien erfolgreich, meinte Regierungssprecher Yukio Edano. Der Fernsehsender zeigte auch einen Armeesprecher, der berichtete: "Wir haben das Ziel getroffen". Die Brennelemente im Block 3 enthalten das hochgiftige Plutonium.

9.24 Uhr - Sonderprüfung der AKW in Schweden
Ähnlich wie Deutschland hat auch Schweden eine Sonderprüfung seiner Atomkraftwerke verfügt. Umweltminister Andreas Carlgren sagte im schwedischen TV, die staatliche Strahlensicherheitsbehörde (SSM) habe den Auftrag erhalten, die zehn Reaktoren an drei Standorten "in mehreren Szenarien" auf ihre Sicherheit zu überprüfen.

8.53 Uhr - Beton-Mantel für AKW Fukushima?
AKW-Betreiber Tepco schließt eine Ummantelung von Fukushima I mit einer Schicht aus Sand und Beton wie in Tschernobyl nicht aus. "Es ist nicht unmöglich, die Reaktoren mit Beton zu überziehen", teilte das Unternehmen mit. Vielleicht sei es die einzige Möglichkeit, eine katastrophale Ausbreitung von Strahlung zu verhindern, sagten japanische Ingenieure. Zunächst solle aber weiter versucht werden, den Reaktor abzukühlen.

8.31 Uhr - Stromverbindung am Samstag?
Am Samstag soll die Stromverbindung zu den Reaktoren 1 und 2 wieder hergestellt werden, hofft AKW-Betreiber Tepco. Ein Stromverteiler für Block 1 sei bereits installiert worden. Außerdem soll der Kühlversuch mit Wasserwerfern laut Regierungssprecher Yukio Edano auch auf Block 1 ausgedehnt werden.

8.18 Uhr - Zahl der Toten steigt auf 6539
Durch das Erdbeben der Stärke 9,0 waren nach jüngsten Behördenangaben 6539 Menschen getötet worden. Das sind mehr als als beim Beben (Stärke 7,2) in der japanischen Hafenstadt Kobe im Jahr 1995. Damals kamen 6434 Personen ums Leben. Nach dem jüngsten Beben wurden weitere 10.300 Menschen vermisst.

7.54 Uhr - Strahlungsbelastung laut WHO räumlich begrenzt
Die Strahlungsbelastung aus dem AKW Fukushima bleibt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) räumlich begrenzt. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es weiterhin keinen Hinweis darauf, dass sich die Strahlung über die Zone um die Reaktoren hinaus ausbreitet", sagte der WHO-Vertreter in China, Michael O'Leary.

7.33 Uhr - Schweigeminute in Japan
In Japan wurde mit einer Schweigeminute der Opfer der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe gedacht. Vor genau einer Woche ereignete sich die Naturkatastrophe. Japan tue alles, um die aktuelle Krise zu überwinden, so Premier Naoto Kan.

7.16 Uhr - Neuer Aufruf zum Stromsparen
Der japanische Handelsminister Banri Kaeida rief die Bevölkerung und die Industrie erneut zum Stromsparen auf. Zudem habe er Firmen im Westen des Landes gebeten, ihre Produktion zu erhöhen, um damit die Ausfälle der vom Erdbeben betroffenen Region zu kompensieren.

6.51 Uhr - IAEA-Chef fordert mehr Informationen
Yukiya Amano, der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, fordert den japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan auf, mehr Informationen über die Situation in den Reaktoren des AKW Fukushima bereitzustellen. Amano wird das schwer beschädigte AKW Fukushima nicht besichtigen. Der Generalsekretär des Amtes mit Sitz in Wien war am Donnerstag nach Japan geflogen, um sich selbst ein Bild von der Katastrophe zu machen.

6.22 Uhr - Beginn des zweiten Kühlversuchs
Soldaten und Feuerwehrleute haben mit dem zweiten Kühlversuch von außen begonnen. Einsatzfahrzeuge der Armee richteten ihre Wasserfontänen auf die Reaktoren. Der Fernsehsender NHK zeigte Live-Bilder vom Start der Aktion, deren Ziel zunächst der Block 3 war, Reaktor 4 sollte folgen. Ein TV-Kommentator berichtete, dass sich anfangs sieben Armeefahrzeuge bei dem Kühleinsatz abwechseln sollten. Nach einigen Minuten stieg weißer Dampf von Block drei auf.

5.50 Uhr - Keine Belastungen bei Lebensmittel-Tests
Bei den Lebensmittel-Tests der japanischen Behörden sind bisher keine höheren Belastungen als erlaubt festgestellt worden. Das berichtete das Gesundheitsministerium. Die japanische Regierung hatte die lokalen Behörden angewiesen, heimische Produkte auf Radioaktivität zu testen. Die Überprüfungen erstrecken sich vor allem auf frische Produkte aus Regionen, die mit dem Unfall zu tun haben, sagte Vize-Gesundheitsminister Kohei Otsuka.

4.56 Uhr - Reaktor 1: Wasserkühlung von außen
Die japanische Regierung prüft, ob auch Reaktor 1 von außen mit Wasser gekühlt werden kann. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, wenn das gelinge, würde die Situation weniger gefährlich. Bisher war nur vorgesehen, das Kühlsystem an Block 1 mittels einer neuen Stromleitung wieder in Gang zu bringen.

4.50 Uhr - Strahlenbelastung leicht gesunken
Das Kühlen des beschädigten AKW Fukushima mit Löschhubschraubern und Wasserwerfern scheint einen minimalen Erfolg gehabt zu haben. Am Donnerstagabend (20.40 Uhr Ortszeit) sei die Intensität der radioaktiven Strahlung leicht zurückgegangen, wie der TV-Sender NHK und die Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco berichteten. Demnach sank die Dosis um 17 Zähler auf 292 Mikrosievert pro Stunde, wie Messungen am Westeingang des AKW ergaben.

4.41 Uhr - 25 Japaner in Notlagern gestorben
Die Lage der nach der Naturkatastrophe obdachlosen Japaner wird angesichts eines Wintereinbruchs immer dramatischer. Dem TV-Sender NHK zufolge sind mindestens 25 Flüchtlinge in den Lagern schon gestorben. Sie seien meist alt und total entkräftet gewesen - womöglich wären sie ohne den Kälteeinbruch noch am Leben. Neben dem Problem mit der Kälte fehle es weiterhin an Trinkwasser und Essen.

4.05 Uhr - Mehr als 16.600 Tote und Vermisste
Eine Woche nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami haben die Behörden in Japan erneut die Opferzahlen nach oben korrigiert. Mehr als 16.600 Menschen seien tot oder vermisst, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Tod von 6405 Menschen ist demnach bestätigt, von 10.259 Menschen fehlte jede Spur. Die Zahl der Verletzten wurde mit 2409 angegeben.

2.22 Uhr - Tepco plant Zwei-Fronten-Taktik
Mit einem Kampf an zwei Fronten wollen die Techniker die Kontrolle über die vier beschädigten Reaktoren zurückgewinnen. Einerseits soll an den Blöcken 1 und 2 eine neu verlegte Stromleitung das Kühlsystem wieder zum Laufen bringen.  An Front Nummer zwei soll bei den Reaktoren 3 und 4 die Kühlung mit Löschhubschraubern und Wasserwerfern weitergehen. "Im Laufe des Tages" werde die bereits am Donnerstag begonnene Aktion wieder anlaufen, sagte der NISA-Sprecher.

1.36 Uhr - G-7 einigen sich auf Intervention am Devisenmarkt
Japan hat sich mit der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den Notenbanken der USA, Großbritanniens und Kanadas auf eine Intervention am Devisenmarkt geeinigt. Das teilte der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda am Freitag nach einen Telefonat der sieben führenden Industrienationen (G-7) mit. Japans Notenbank sei seit 01.00 Uhr (MEZ) aktiv, die anderen Zentralbanken würden handeln sobald ihre Märkte öffneten.
Der Yen war nach dem verheerenden Erdbeben und angesichts der drohenden Atomkatastrophe in Japan auf ein Rekordhoch gestiegen.

00.56 Uhr -Reaktoren 1, 3 und 4 laut IAEA schwer beschädigt
Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) hat Dokumente ihrer Lagebesprechung zum Unglückskraftwerk Fukushima ins Internet gestellt. Die Foliensammlung zeigt unter anderem Infografiken von Siedewasserreaktoren. Auch das Schwarz-Weiß-Foto eines solchen Siedewasserreaktors im Rohbau ist zu sehen. Der Chef der IAEA-Abteilung für die Bausicherheit nuklearer Anlagen, James Edward Lyons, hat die Foliensammlung erstellt. Sie datiert vom Donnerstag. Eine Folie zeigt auch eine Tabelle mit den detaillierten Schadensbeschreibungen an den Reaktoren 1 bis 4. Die Reaktoren 1 bis 4 müssen ohne funktionierendes Kühlsystem auskommen. An den Gebäuden der Reaktoren 1, 3 und 4 wurden "schwere Schäden" dokumentiert. Für das Reaktorgebäude 2 gibt der Bericht "leichte Schäden" an.

(Ag.)

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