USA: Mann mit Giftspritze für Mord an Paar hingerichtet

23 Minuten brauchte das Gift, um zu wirken - ein relativ langsamer Tod. Der 46-Jährige soll im Jahr 1986 die Eltern seiner Ex-Freundin in eine Falle gelockt und ermordet haben.

Im US-Staat Alabama ist ein wegen Mordes an einem Paar im Jahr 1986 zum Tode verurteilter Mann mit der Giftspritze hingerichtet worden. Nach Angaben der Strafvollzugsbehörden wurde der 46-jährige William Glenn Boyd am Donnerstag um 18.23 Uhr Ortszeit (Freitag, 1.23 Uhr MESZ) für tot erklärt. Ihm war 23 Minuten zuvor die tödliche Injektion verabreicht worden, es handelte sich demnach um eine verhältnismäßig lange Zeitspanne bis zum Tod.

Boyd war für schuldig befunden worden, im Alter von 20 Jahren gemeinsam mit einem Komplizen die Eltern einer Ex-Freundin mit der Behauptung in die Falle gelockt zu haben, ihre Tochter entführt zu haben. Die Männer zwangen das Paar, 5000 Dollar Lösegeld abzuheben, führten die beiden aber dann an einen entlegenen Ort und töteten sie. Boyds Komplize war nach seiner umfassenden Aussage, in der er Boyd beschuldigte, zu lebenslanger Haft verurteilt worden, ohne Möglichkeit auf eine frühzeitige Entlassung. Es war die zweite Hinrichtung in Alabama in diesem Jahr und die elfte in den USA.

In den übrigen 34 Staaten ist heute ist die Todes- oder Giftspritze die häufigste Art, einen verurteilen Menschen zu töten. Genau um sie gibt es immer wieder Diskussionen - die Gifspritze sei zu grausam, heißt es. Aber sie ist nicht die einzige Hinrichtungsmethode im Land der unbegrenzten Freiheit. (c) AP (DAVE MARTIN)

Der Tod durch Erschießen ist in Utah eine weitere mögliche Exekutionsvariante. Der Häftling wird dabei an einen Stuhl gefesselt, eine schwarze Kapuze über sein Gesicht gezogen. Ein Arzt lokalisiert das Herz und markiert es mit einem roten Fleck Stoff. Fünf Männer erschießen den zum Tode verurteilten. Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA haben nur drei Todeskandidaten diese Variante gewählt, zuletzt der verurteilte Mörder Ronnie Lee Gardner 2010. (c) EPA (UTAH DEPARTMENT OF CORRECTIONS H)

(APA)