Mindestens 124 Menschen sterben bei Wirbelstürmen in der Stadt Joplin, im US-Staat Missouri. Meteorologen sagen neue Windhosen voraus. In Oklohoma sind in der Nacht auf Mittwoch vier Menschen getötet worden.
Die Serie tödlicher Tornados in den USA reißt nicht ab. Wirbelstürme nahe Oklahoma City im Bundesstaat Oklahoma forderten in der Nacht auf Mittwoch mindestens vier Menschenleben, Dutzende Einwohner wurden verletzt. Eine neue Unwetterwarnung löste auch in der von einem Tornado schwer zerstörten Stadt Joplin in Missouri Angst aus. Ein Tornado hat am Sonntagabend mindestens 124 Menschen getötet. Seit 1947 kamen in den USA nicht mehr so viele Menschen durch eine einzelne Windhose ums Leben. Die Opferzahl könnte noch steigen, fürchten die Behörden.
Auch in anderen Teilen der USA drohte eine ganze Serie von Tornados. Neben Oklahoma und Missouri gab der nationale Wetterdienst Warnungen für Teile von Nebraska, Kansas, Illinois und Texas aus.
Schwindende Hoffnung für Vermisste
Gewitter, Regen, brennende Gasleitungen und Störungen der Strom- und Handynetze behindern die Retter in Joplin. Das Ausmaß der Zerstörung, das der etwa ein Kilometer breite Tornado binnen weniger Minuten am Sonntag anrichtete, ist gewaltig: Eine zehn Kilometer lange Schneise zieht sich durch die 50.000-Einwohner-Stadt Joplin. Ganze Stadtviertel sind vernichtet. Der Sturm riss das Dach von einem Spital, ein Meteorologe sagte, Röntgenbilder seien mehr als 100 Kilometer entfernt gefunden worden. Fünf Intensivpatienten starben, weil ihre Beatmungsgeräte ausfielen. Mehr als 400 Menschen wurden verletzt, als der Sturm über den Ort hinwegfegte. „Wir glauben immer noch, dass es unter den Trümmern Überlebende gibt, und wir strengen uns an, zu ihnen vorzustoßen“, so der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon.
Im Mittleren Westen und in den Südstaaten bilden sich oft Tornados. Doch dieser Frühling entpuppt sich als besonders verheerend. Im April suchte eine ganze Serie von Tornados mehrere US-Staaten heim, mehr als 300 Menschen starben dabei.
Obama kommt auf Visite
US-Präsident Barack Obama, derzeit auf Besuch in Großbritannien, will gleich nach seiner Rückkehr am Sonntag die betroffene Region in Missouri besuchen. „Wir werden alles tun, was wir können, um ihnen zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen.“
(Ag./Red.)