Proteste gegen Bahntunnel eskaliert: Polizisten verletzt

Bahntunnel Turin Lyon
Bahntunnel Turin Lyon(c) AP (Fabio Ferrari)
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Zum Baubeginn des Tunnels für den Hochgeschwindigkeitszug von Turin nach Lyon haben italienische Umweltaktivisten Polizisten attackiert. 25 Beamte wurden verletzt.

Die Proteste gegen den Bau eines Bahntunnels für den Hochgeschwindigkeitszug von Turin nach Lyon sind am Montag in Gewalt ausgeartet. Rund 2500 Polizisten gingen auf Demonstranten los, die Barrikaden errichtet hatten, um den am Montag geplanten Beginn der Bauarbeiten zu verhindern. Militante Umweltschützer bewarfen Polizisten mit Steinen und anderen Utensilien. Dabei wurden 25 Polizisten verletzt. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Die Demonstranten blockierten auch die Autobahnstrecke Turin-Bardonecchia. Sie warfen Steine und Flammenlöscher gegen Polizeiautos.

Nach fast fünfstündigen Auseinandersetzungen wurden die Demonstranten gezwungen, die Stelle zu räumen, und die Bauarbeiten konnten beginnen.

Sorge um Asbest im Berg

Italiens größter Umweltschutzverband Legambiente wertet den 15 Milliarden Euro teuren Tunnel quer durch radioaktives, asbestreiches Gestein mit vielen Wasseradern als "Wahnsinnsprojekt" und schlägt einen Ausbau der bisherigen Bahnlinie vor.

Wegen der Bahnlinie müssen überdies Wälder zerstört werden. Das Susa-Tal drohe in den kommenden 15 Jahren zu einer riesigen Baustelle zu werden, sagten die Demonstranten.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke ist ein Teil des europäischen Korridors 5 (Lissabon-Kiew). Sie wird von der Regierung Berlusconi als vorrangiges Projekt betrachtet. In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Protesten gegen das Bahnprojekt gekommen.

(APA)

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