In den unterirdischen Kammern des Hindu-Tempels Sri Padmanabhaswamy wurden unter anderem Gold, Diamanten und Smaragde gefunden. Laut einer indischen Zeitung beträgt der Wert des Schatzes über sieben Milliarden Euro.
Die Tempelbeamten staunten nicht schlecht, als sie am vergangenen Donnerstag die seit 130 Jahren verschlossenen Kellerräume der Tempelanlage Sri Padmanabhaswamy an der Südspitze Indiens öffneten: Neben zahlreichen Smaragden und Rubinen fanden sie diamantbesetze Teller, 536 Kilogramm Goldmünzen und zahlreiche weitere Kostbarkeiten. Wie die indische Zeitung "Hindustan Times" berichtet, beträgt der Wert des Schatzes etwa 500 Milliarden Rupien (7,7 Milliarden Euro). Nach Aussagen der Tempelbehörden sind diese Schätzungen jedoch rein spekulativ.
Die Behörden vermuten, dass es sich bei den Reichtümern um Opfergaben handelt. Ihr genauer Wert soll erst in den kommenden Tagen ermittelt werden. Politiker und Intellektuelle diskutieren bereits heftig darüber, wie man mit den gefundenen Reichtümern verfahren soll. Vorerst wurden sie vom Bundesstaat Kerala übernommen. Rund 100 bewaffnete Polizisten bewachen den Tempel.
Die staatliche Behörde zur Erhaltung von Kulturgütern (ASI) zeigte sich verblüfft über den Fund. "Kein Archäologe hat jemals erlebt, dass eine Geheimkammer nach der anderen geöffnet wird und Schätze wie diese entdeckt werden", sagte ASI-Generaldirektor Gautam Sengupta.
Gericht ordnete Untersuchung an
Insgesamt verfügt der Tempel über sechs unterirdische Kammern, vier von ihnen werden regelmäßig für Besucher geöffnet. Die beiden letzten Kammern wurden am Donnerstag und Freitag nach einer Anordnung des Obersten Gerichts in Neu-Delhi zum ersten Mal untersucht, nachdem bekannt worden war, dass die erforderliche Sicherheit innerhalb des Tempels wegen finanzieller Probleme nicht mehr garantiert werden konnte.
Die Tempelanlage befindet sich in Thiruvananthapuram, der Hauptstadt des südindischen Unionstaates Kerala. Sie wurde im 16. Jahrhundert errichtet und ist dem Gott Vishnu geweiht.
(Ag./Red.)