"Rena"-Katastrophe: Neue Öllachen erreichen Küste

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Rena Neuseeland Schweroel(c) AP ()
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Das Schiff ist vor der Küste Neuseelands auseinandergebrochen. Erste Vögel wurden verschmutzt. Plünderer räumen die Container aus, deren Inhalt möglicherweise vergiftet ist.

Drei Monate nach dem Auflaufen auf einem Riff ist das Containerschiff "Rena" am Sonntag vor der Küste Neuseelands in zwei Teile zerbrochen. Neue Öllachen wurden an den nur wenige Kilometer entfernten Stränden von Mount und auf der Leisure-Insel angespült. Säuberungsmannschaften waren am Montag im Einsatz, um den öligen Schlick einzusammeln, teilte die Schifffahrtsbehörde NMZ mit.

Plünderer haben die von dem havarierten Schiff an Land gespülten Container ausgeraubt. Die Diebe hätten offenbar vor allem Milchpulver gestohlen, teilte die Polizei am Montag mit. "Wir rufen diejenigen auf, die Dinge mitgenommen haben, diese zum Strand zurückzubringen, wo sie von Entgiftungsteams bearbeitet werden können", sagte ein Sprecher.

Um weitere Plünderungen zu verhindern, schlossen die Behörden vorübergehend einen beliebten Strand. Auch in den angrenzenden Gebieten wurden die Menschen am Zugang zum Wasser gehindert. Obwohl die Verschmutzung nicht so schlimm war wie zunächst befürchtet, waren die Strände in der Feriengegend Tauranga auf der Nordinsel mit Schutt übersät, darunter vor allem Holz, Plastik sowie Milchpulvertüten und Styropor.

Verschmutze Vögel

Von Patrouillen wurden bereits zwei verschmutzte Vögel gefunden. Am Waihi-Strand wurden Bruchteile verschmetterter Container angespült. Die Marine war im Einsatz, um die wichtigsten Schifffahrtsstrecken auf versunkene und damit gefährliche Container abzusuchen. Etwa 150 sind bei dem Unglück am Wochenende ins Meer gerutscht, teilten die Behörden mit.

Die beiden Wrackteile saßen unterdessen weiter auf dem Riff fest. Die See war noch zu rau, um Experten an Bord zu lassen. Am Wochenende waren meterhohe Wellen über das Riff gepeitscht und hatten das schwer beschädigte Wrack auseinandergerissen. Rettungsdienste waren seit Wochen dabei, die Container einzeln auf andere Schiffe umzuladen und wollten das Wrack dann möglichst umweltschonend bergen. Die Aktion musste aber wegen schlechten Wetters immer wieder unterbrochen werden.

Das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff war im Oktober nur 22 Kilometer vor der Küste von Tauranga auf ein Riff gelaufen. Es verlor 360 Tonnen Öl. Mehr als 2000 Vögel wurden verschmutzt und verendeten. Spezialisten pumpten Hunderte Tonnen Öl ab, aber in den Tanks verblieben Reste. Durch den Riss trat das Öl nun aus. Der philippinische Kapitän und ein Offizier sind wegen fahrlässiger Schiffsführung angeklagt.

(Ag.)

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