Philippinen: Mehr als 40 Tote nach schwerem Erdbeben

Erdbebenschäden in der Stadt Guihulngan.
Erdbebenschäden in der Stadt Guihulngan.(c) EPA (Hulagway Ug Kasikas Sa Dumaguete)
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Dutzende weitere Menschen sind möglicherweise unter Erdrutschen begraben. Eine Tsunami-Warnung hoben die Behörden wieder auf.

Ein starkes Erdbeben hat auf den Philippinen am Montag mindestens 48 Menschen in den Tod gerissen und möglicherweise Dutzende unter Erdrutschen begraben. 92 wurden am Dienstag noch vermisst, teilte ein Armeesprecher mit. Die Behörden lösten zunächst Tsunami-Alarm aus, später kam die Entwarnung.

Das Beben hatte nach philippinischen Angaben eine Stärke von 6,9 - nach Angaben der US-Geologiebehörde von 6,7. Es ereignete sich in der Mittagszeit zwischen den Inseln Negros und Cebu 573 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila. Vielerorts rannten die Menschen in Panik auf die Straßen. Schulen und Behörden schlossen umgehend.

Beschädigte Brücken behindern Helfer

Schäden meldeten vor allem mehrere Ortschaften auf Negros. Dort begruben Erdmassen in der Ortschaft Planas mehrere Häuser. "40 Menschen werden vermisst und wir befürchten, sie sind tot", sagte der Gouverneur der Provinz Negros Oriental, Noel Degamo. Nach seinen Angaben wurden mindestens drei Brücken so schwer beschädigt, dass Retter zunächst nicht in alle Ortschaften vordringen konnten.

Auch in anderen Teilen des Inselstaates sind Straßen verschüttet und Brücken beschädigt worden. "Viele Straßen sind abgeschnitten, und wir kommen mit unseren Lastwagen nicht voran", sagte der Armeesprecher. "Es gibt in vielen Gegenden auch keinen Strom und kein Wasser mehr." An der Suche nach Opfern beteiligten sich am Dienstag mehr als 400 Soldaten. Insgesamt wurden fast 100 Häuser von Erdrutschen verschüttet, 60 davon allein in dem Dorf Solongon in der Nähe von La Libertad.

Die Region wurde von Hunderten teils deutlich spürbaren Nachbeben erschüttert. "Wir haben zwar eine Menge Helfer hier, aber wir müssen die Arbeit wegen neuer Beben immer wieder unterbrechen", sagte der Bürgermeister von Guihulngan City, Ernesto Reyes. "In diesem Moment bebt es wieder und in der Straße, auf der ich stehe, zeigen sich Risse." Tausende Menschen hatten die Nacht draußen verbracht, aus Angst, ihre Häuser könnten bei den Nachbeben einstürzen. Selbst Krankenhäuser brachten Patienten ins Freie.

Immer wieder Beben am "Feuerring"

Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Feuerring rund um den Pazifik mit zahlreichen Vulkanen und Erdbebenstörungszonen. Das folgenschwerste Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1990. Auf der nördlichen Insel Luzon kamen mehr als 1600 Menschen ums Leben. Tausende Gebäude wurden beschädigt.

(APA)

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