Starker Wellengang verzögert Ankunft

Die Costa Allegra im Schlepptau
Die Costa Allegra im Schlepptau(c) Reuters (Handout)
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Das havarierte Kreuzfahrtschiff kommt erst am Donnerstag auf den Seychellen an. Die Lage an Bord sei ruhig, so die Reederei.

Im Indischen Ozean werden die mehr als 1000 Menschen an Bord des manövrierunfähigen Kreuzfahrtschiffs "Costa Allegra" von Hubschraubern mit Nahrung, Telefonen und Taschenlampen versorgt. Es befinden sich auch 97 Österreicher auf dem Schiff. Da auch die Stromversorgung ausgefallen und Kochen und Backen nicht möglich ist, sollte auch frisches Brot per Helikopter angeliefert werden. Ein Brand hatte am Montag zum Ausfall der Maschinen und der Stromversorgung geführt.

Dunkelheit wegen des Stromausfalls und hohe Temperaturen belasten die Passagiere, berichteten italienische Meiden. Viele Urlauber hätten nicht in ihren Kabinen, sondern auf den Schiffbrücken im Freien übernachtet. Die Lage an Bord sei trotzdem ruhig, hieß es. Man versorge die Passagiere mit kalten Speisen und Wasser.

Schlepper ziehen die "Costa Allegra", ein Schwesterschiff der vor Italien auf Grund gelaufenen "Costa Concordia", in Richtung Mahe, der Hauptinsel der Seychellen. Die Ankunft dort wird sich jedoch verzögern. Wie die Betreiberin des Schiffes, die italienische Reederei Costa Crociere, mitteilte, soll die Ankunft wegen des stärkeren Wellengangs nicht wie ursprünglich geplant am Mittwochabend, sondern am Donnerstagmorgen gegen neun Uhr erfolgen. Für die Passagiere wurden bereits mehrere hundert Heimflüge gebucht. Zudem stünden für sie über 400 Hotelzimmer auf Mahe bereit.

Seychellen-Küstenwache hilft

Das Kreuzfahrtschiff bekam auf seiner Reise nach Mahe Unterstützung. Das Schiff "Andromache" der Seychellen-Küstenwache sowie ein Flugzeug der Luftwaffe erreichten am Dienstag die "Costa Allegra". Das Schiff eskortiere den Luxusliner bis Port Victoria auf Mahe, berichtete Srdjana Janosevic, die Sprecherin der Regierung auf den Seychellen.

Die Staatsanwaltschaft der italienischen Hafenstadt Genua hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet, um die Ursachen des Brandes an Bord der "Costa Allegra" zu klären. Bisher hatte der Schiffskapitän ausgeschlossen, dass der Brand gelegt worden sei.

97 Österreicher an Bord

Der italienische Konsumentenschutzverband Codacons will nun von Costa Crociere eine Entschädigung für die Passagiere an Bord der "Costa Allegra". Die Reisenden, darunter 97 Österreicher, hätten wegen des Brandes aufgrund von Angst und Stress erheblichen Schaden erlitten.

Für Aufsehen sorgte der Fall der 23-jährigen Rebecca Thomas, die als Tänzerin an Bord der "Costa Allegra" arbeitet. Denn ihr 19-jähriger Bruder James, der ebenfalls als Tänzer im Dienst von Costa Crociere steht, hatte am 13. Jänner das Unglück der "Costa Concordia" vor der toskanischen Insel Giglio überlebt. James Thomas war von italienischen Medien als Held gefeiert worden, weil er mehreren Passagieren geholfen hatte, in die Rettungsboote einzusteigen.

(APA)

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