Einsatzkommando: "Man hat alle Zeit der Welt"

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Symbolbild Einsatzkommando(c) Fabry Clemens
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Jeder Zugriff sei eine Gefährdung für Täter und zugreifende Kräfte, meinte der Sprecher des österreichischen Einsatzkommandos Cobra.

Bei dem Polizeieinsatz gegen den mutmaßlichen Attentäter von Toulouse herrscht nach Angaben des Sprechers des Einsatzkommandos Cobra, Oberst Detlef Polay, "kein Handlungsdruck". In einer "reinen Tätersituation", wo keine weiteren Personen gefährdet sind, "hat man alle Zeit der Welt", sagte er am Donnerstag.

Nach Einschätzung Polays könnte die Polizei in so einer Lage, "wenn's notwendig ist, Tage" warten. "Jeder Zugriff ist eine Gefährdung für Täter und zugreifende Kräfte", gab er zu bedenken. Seiner Meinung nach machen derzeit "vor allem die Medien" Druck zu schnellen Aktionen. Die bisher gesetzten Maßnahmen der französischen Polizei wie die Abschaltung von Strom und Gas oder die Sprengung von Granaten vor dem Haus könnten "Vorbereitungen", eine Zermürbungs- oder eine Einschüchterungstaktik sein, meinte er.

Die beste Möglichkeit, den Täter lebend zu fassen, sei immer noch "Kommunikation, Verhandeln, Reden". Schließlich sei der Täter "auch ein Mensch". "Es ist immer wichtig, dass wir unsere Menschenrechte, die wir so schätzen, auch in solchen Fällen nicht ad acta legen", betonte Polay.

Es sei natürlich auch möglich, wie letzte Medienberichte nahelegen, dass der Täter nicht mehr am Leben sein könnte. "Es kommt immer wieder vor, dass Täter sich selbst richten", so der Cobra-Sprecher. Er wisse allerdings nicht, was die Polizei vor Ort für Möglichkeiten hat, das in Erfahrung zu bringen.

Der mutmaßliche Serienattentäter Mohammed Merah, ein Franzose algerischer Abstammung, der sich zum Terrornetzwerk Al-Kaida bekennt, soll in den vergangenen Tagen drei Fallschirmjäger sowie an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer erschossen haben. Die Polizei hatte ihn in der Nacht auf Mittwoch gestellt und belagert seither seine Wohnung im südfranzösischen Toulouse.

(APA)

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