US-Küstenwache feuert auf Tsunami-"Geisterschiff"

Die Us-Küstenwache versenkte die Ryou-un Maru
Die Us-Küstenwache versenkte die Ryou-un Maru (c) Reuters (HANDOUT)
  • Drucken

Weil die rund 60 Meter lange, führerlose "Ryou-un Maru" den Schiffsverkehr gefährdet, wurde sie versenkt. Ob und wie viel Diesel noch in den Tanks ist, war nicht bekannt.

Die US-Küstenwache hat das führerlose japanische "Geisterschiff", das seit der Tsunami-Katastrophe vor einem Jahr herrenlos durch den Pazifik treibt, beschossen, um es zu versenken. Kip Wadlow, Sprecher der Küstenwache, sagte dem US-Sender MSNBC, dass die rund 60 Meter lange "Ryou-un Maru" den Schiffsverkehr in dem Gebiet gefährde. Eine erste Salve von dem Küstenwachen-Boot "Anacapa" setzte das Schiff im Golf von Alaska in Brand.  Wasser drang in die "Ryou-un Maru" ein, sie bekam Schlagseite. Zwei Stunden später feuerte ein Schiff der Küstenwache eine zweite Salve in das Schiff, um es zu versenken.

Ob und wie viel Diesel noch in den Tanks des Geisterschiffs ist, war nicht bekannt. Die Behörden kamen aber zu dem Schluss, dass ein Versenken des unbeleuchtet treibenden Schiffs für den Schiffsverkehr und die Umwelt die kleinere Gefahr darstellt.



Eine kanadische Schiffsbesatzung hatte die Bergungsrechte "Ryou-un Maru" für sich reklamiert. Die Küstenwache gab ihr Zeit, das Geisterschiff in Schlepp zu nehmen. Aus kanadischen Schifffahrtskreisen verlautete, das sei dem 20 Meter langen Fischerboot "Bernice C" nicht gelungen. Erst danach wurde der Feuerbefehl erteilt.

Die "Ryou-un Maru" sollte auf der Insel Hokkaido verschrottet werden, wurde aber von dem Tsunami nach dem Erdbeben im März 2011 ohne Fracht ins Meer gerissen. Seither driftete es über den größten Ozean der Erde.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der japanische Fischkutter.
Weltjournal

Ein Jahr nach Tsunami: Geisterschiff erreicht Kanada

Ein japanischer Fischtrawler, der seit der Katastrophe vom 11. März 2011 vermisst war, ist nun vor Kanada angekommen. Er hat 8000 Kilometer zurückgelegt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.