Die Explosion in einer Straßenbahn in der Stadt Dnipropetrowsk war offenbar ein Unfall mit Schießpulver. Neun Menschen erlitten Verbrennungen.
Am vierten Tag der Fußball-Europameisterschaft hat es in der ukrainischen Stadt Dnipropetrowsk in einer Straßenbahn eine Explosion gegeben. Bei dem Unfall erlitten neun Menschen leichte Brandverletzungen, teilte das Innenministerium am Montag mit. Den Angaben zufolge entzündete sich Schießpulver, das einer der Fahrgäste mit sich führte. In der Ukraine kaufen viele registrierte Jäger das Pulver, um selbst Munition herzustellen.
Dnipropetrowsk ist kein Austragungsort von Partien der Fußball-EM, die zurzeit in der Ukraine und in Polen ausgespielt wird. Die Lage in der früheren Sowjetrepublik ist wegen der Inhaftierung der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko angespannt. In Dnipropetrowsk - der Geburtsstadt der 51-Jährigen - wurden im April bei der Explosion mehrerer Sprengsätze 30 Menschen verletzt. Die Regierung sprach damals von einem Terroranschlag.
Die ukrainischen Behörden stehen wegen der Menschenrechtslage international in der Kritik. Timoschenko muss nach ihrer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs eine siebenjährige Haftstrafe absitzen und sieht das Urteil nach eigenem Bekunden als politisch motiviert.
Im Frühjahr protestierte sie mit einem Hungerstreik gegen Misshandlungen in der Haft. Die Bundesregierung bemüht sich seit Monaten um die Ausreise der kranken Politikerin, damit ihr Bandscheibenvorfall in Deutschland behandelt werden kann.
(APA)