Öffnung der Kirche als "gerader Weg in den Untergang"

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Kirche - Symbolbild(c) AP (Uwe Lein)
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Nicht ein starker Islam, sondern ein schwaches Christentum sei zu befürchten: Das sagte der russisch-orthodoxe Bischof Hilarion beim Gottesdienst des Ökumenischen Rats in Wien.

Wenn die "eine oder andere christliche Gemeinschaft" eine Revision der theologischen oder moralischen Lehre des Christentums beginne, um sie "moderner" oder "politisch korrekter" zu machen, so sei dies der "gerade Weg in den geistlichen Untergang". Das sagte der Wiener russisch-orthodoxe Bischof Hilarion (Alfejew) beim Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur diesjährigen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, wie Kathpress am Montag meldete. Ein Christentum, das "innerlich leer ist", werde nicht in der Lage sein, den Herausforderungen der Gegenwart zu widerstehen.Heute seien viele Christen über das Erstarken des Islam in Europa besorgt, über die Zunahme der Zahl der Muslime bei einem gleichzeitigen langsamen Rückgang der Zahl der Christen, sagte Bischof Hilarion, der das Moskauer Patriarchat bei der Europäischen Union vertritt. Unter Bezugnahme auf Äußerungen eines Schweizer katholischen Theologen sagte er: "Wir müssen nicht den starken Islam fürchten, sondern das schwache Christentum. Wir müssen Angst haben, unter dem Einfluss der liberalen Ideen jene geistlich-moralische Lehre zu verlieren, auf der die christliche Kirche errichtet ist".

Ökumenischer Rat der Kirchen

Der Wiener Gottesdienst - an dem fast alle Verantwortlichen der christlichen Kirchen teilnahmen - fand am Sonntagnachmittag in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Wien-Gumpendorf statt. Der ÖRKÖ sei zu einem "wichtigen Instrument der zwischenchristlichen Kommunikation" geworden, betonte der russische Bischof. Eine Frucht dieses Zusammenwirkens sei 2003 die Unterzeichnung des "Ökumenischen Sozialwortes" gewesen, das "die Übereinstimmung der Christen in Österreich in den grundlegenden Fragen der heutigen Zeit sichtbar macht". In Österreich wird der Ökumenische Rat der Kirchen im Oktober sein fünfzigjähriges Bestehen feiern. Ihm gehören inzwischen die römisch-katholische, die evangelisch-lutherische und die reformierte, die altkatholische, die griechisch-, russisch-, rumänisch-, bulgarisch- und serbisch-orthodoxe, die anglikanische, die methodistische, die armenisch-apostolische, die syrisch-orthodoxe und die koptische Kirche an.

(APA/Red.)

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