Wien: Dekadenz in neuer Höhe in der City

Wien Dekadenz neuer Hoehe
Wien Dekadenz neuer Hoehe(c) Presse Fabry
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Am Hohen Markt entstehen Wiens teuerste Wohnungen. In Wien haben sich JP Immobilien mit dem Superluxus-Bau nicht nur Freunde gemacht. Speziell das riesige Transparent an der Baustelle haben viele als Affront betrachtet.

27.500 Euro für einen Quadratmeter. Mal 520 (die Wohnfläche) plus 80 (die Terrasse). Ergibt? Die teuerste Wohnung der Stadt um 14,2 Mio. Euro. Mit den beiden Penthäusern im Palais Principe (benannt nach der „Via Principalis“ im einstigen Vindobona) bei der Anker-Uhr am Hohen Markt (das zweite ist 380m groß, plus 75m Terrasse) wachsen Wiens Immobilienpreise in nicht gekannte Sphären. Dekadenz und Luxus in neuer Höhe, schließlich residieren die künftigen Bewohner über allen anderen Dachgeschoßen der City.

Martin Müller, einer der Geschäftsführer der verantwortlichen JP-Immobilienmakler, erzählt auf der Terrasse mit 360-Grad-Blick von einem eigenen Dienstboten-Lift, teilweise sieben Metern Raumhöhe, eigener „Dirty Kitchen“ fürs Personal und „Show Kitchen“, Klimaanlagen oder Mediacenter, vom iPhone aus dem Ausland steuerbar oder Spas und Schrankräumen, so groß wie ganze Wohnungen. Zwei Interessenten, ein Saudi und ein Deutscher, hätten sich bereits gemeldet. Die 14 Wohnungen in den Geschoßen darunter (200 bis 700 m groß, der m ist ab 6000 Euro zu haben) sind sechs Monate vor Fertigstellung verkauft. Wer dort einzieht, ist freilich geheim. „Die Hälfte sind Österreicher. Auch die anderen, drei Russen, Schweizer, Deutsche, Südamerikaner und Araber, haben einen Wien-Bezug“, sagt Müller. Jeder Dritte will die Wohnung nur gelegentlich nutzen.

Provokation und Kritik

In Wien haben sich JP Immobilien mit dem Superluxus-Bau nicht nur Freunde gemacht. Speziell das riesige Transparent an der Baustelle („You don't have to live in these apartments to love Vienna. Owning them will do.“) haben viele als Affront betrachtet. Müller spricht von „bewusst provokativer, aggressiver Werbung.“ Ein Spiel mit Dekadenz, Präpotenz, als Verkaufsmasche? „Nicht umsonst sagen wir auch, hier gibt es ein Stück vom Himmel zu kaufen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2012)

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