Pläne vorgelegt: Turm und "Boulevard" beim Eislaufverein

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Die Neugestaltung des Wiener Eislaufvereins sieht mehr Platz für Fußgänger, eine Öffnung des Eislaufplatzes und ein neues Hochhaus vor.

Die Attraktivierung der derzeit wenig charmanten Stadtlandschaft, die das Hotel Intercontinental, den Wiener Eislaufverein und das Konzerthaus umfasst, rückt einen Schritt näher. Am Mittwoch wurde der städtebauliche Rahmenplan für die Umgestaltung präsentiert. Die unschönen Zweckbauten entlang des Heumarkts sollen einer neuen Gebäudezeile in Höhe des Konzerthauses weichen. Mehr Platz für Fußgänger und freie Sicht von der Lothringerstraße auf die Eisfläche sind ebenfalls vorgesehen. Ob das "Intercont" renoviert oder durch einen kompletten Neubau ersetzt wird, ist noch offen. Beide Varianten empfehlen jedenfalls eine Turmkonstruktion mit Signalwirkung neben dem Hotel.

Investor Michael Tojner, dessen Unternehmen Wertinvest für das Gesamtprojekt 200 bis 300 Millionen Euro in die Hand nehmen will, sagte in einer Pressekonferenz, dass er derzeit den Erhalt des in den 1960ern errichteten Hotels anstrebe. Ob dies technisch möglich ist, werde aber noch geprüft. Die rund 50-köpfige Expertengruppen, die in den vergangenen Monaten die städtebaulichen Empfehlungen erarbeitet hat, lässt hier beide Varianten offen, sagte Vorsitzender Rudolf Scheuvens, Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien. Politiker, Raumplaner, Architekten, der Bezirk Landstraße und Vertreter der ansässigen Institutionen waren in den Prozess ebenfalls eingebunden.

Eislaufplatz sichtbarer machen

Das Grundkonzept im Detail: Die rund 6000 Quadratmeter große Eisfläche des Eislaufvereins, die zwischen Hotel und Konzerthaus liegt, bleibt in der jetzigen Größe erhalten. Die trostlosen Eingangsbauten bzw. Mauern entlang der Lothringerstraße verschwinden, um die derzeit kaum einsehbare Sportstätte nach außen hin zu öffnen. Außerdem soll dort der Gehsteig verbreitert und zu einem "Boulevard" mit Baumzeile ähnlich der Ringstraße umfunktioniert werden. Die Autospuren würden aber nicht verschmälert, sondern lediglich ein Stück in Richtung Beethovenplatz rücken, so Scheuvens.

Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) wünscht sich eine ganzjährige Nutzbarkeit der Freifläche. Entstehen soll ein Zentrum für Sport, Musik und Gastronomie. Darüber hinaus wird auch die hintere Zeile der Zweckbauten - also jene entlang des Heumarkts - verschwinden und einem Neubau in Höhe des Konzerthauses weichen. Eine Durchgangsmöglichkeit zwischen Eislaufverein und Konzerthaus ist ebenfalls vorgesehen, kündigte Vassilakou an. Um das Gesamtensemble raumplanerisch aufzuwerten bzw. mit einem Signalbau auszustatten, empfehlen die Fachleute auch einen schlanken Turm ähnlich dem Ringturm, der an der Kreuzung Lothringerstraße/Johannesgasse - sprich: neben dem Hotel - in die Höhe wachsen soll.

Variante mit Hotel-Neubau:

(c) G-WertInvest Hotelbeteiligungs GmbH / www.wertinvest.at

Variante mit bestehendem Hotel:

(c) G-WertInvest Hotelbeteiligungs GmbH / www.wertinvest.at

Aktuelles Panoramabild:

(c) G-WertInvest Hotelbeteiligungs GmbH / www.wertinvest.at

Angedachter Turm zu hoch für UNESCO

Hier gibt es laut Vassilakou aber noch Wickel mit der UNESCO. Denn die angedachte Höhe von 73 Metern ist den Schützern des Weltkulturerbes ein Dorn im Auge. Dies sei noch "Gegenstand von Erörterungen", so die Ressortchefin. Für die UNESCO ist die Höhe des Intercont mit seinen 45 Metern offenbar das höchste der Gefühle, hieß es heute.

Gebaut wird frühestens 2015, sagte Investor Tojner. Als nächste Schritte werden einmal die zuständigen Magistratsabteilungen mit den städtebaulichen Empfehlungen befasst und weitere Details geklärt. Im Frühjahr, wahrscheinlich im April, wird die Grundplanung auch der Stadtentwicklungskommission zur Debatte vorgelegt, kündigte Vassilakou an. Sobald es zudem eine Einigung mit der UNESCO gibt, wird dann ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben.

(APA)

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