Messerattacke: Wega-Beamte erschießen Mann

Ein 52-Jähriger attackierte in Wien Liesing Polizisten mit einem Klappmesser.

Wien/Apa/Red. Ein 52-jähriger Mann ist Freitagvormittag in Wien Liesing von Polizisten erschossen worden. Der Getötete hat nach Angaben einer Polizeisprecherin in der Kanitzgasse nahe dem Maurer Hauptplatz Beamte der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (Wega) mit einem Klappmesser attackiert. Vier Wega-Beamte eröffneten daraufhin das Feuer, der Mann wurde tödlich getroffen.

Begonnen hat der Einsatz laut Polizei damit, dass der 52-jährige Frühpensionist Gerhard A. am Freitag mehrere Maler, die Sanierungsarbeiten am Gemeindebau in der Kanitzgasse durchführten, beschimpfte und mit einer Stichwaffe bedrohte. Daraufhin wurde die Hausmeisterin informiert, die die Polizei verständigte. Als A. die zwei eintreffenden Streifenbeamten bemerkte, flüchtete er in seine Wohnung im zweiten Stock.

Einsatz mit Rammbock

Während sich der Mann in seiner Wohnung verschanzte, forderten die Polizisten Verstärkung durch die Wega an. Acht Beamte der Einsatzgruppe versuchten schließlich mit einem Rammbock in die Wohnung zu gelangen. Der ehemalige Masseur öffnete die Tür und begann, so die Polizeisprecherin, auf den ersten Polizisten mit der rund sieben Zentimeter langen Klinge des Klappmessers einzustechen. Die Wega-Beamten begannen sofort zu feuern.

Zur Untersuchung des Wega-Einsatzes mit Todesfolge wurde das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung eingeschaltet. Untersucht werden muss vor allem, warum die Polizisten sofort schossen, obwohl der Mann mit einem Klappmesser bewaffnet war.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2013)

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