Ein verhafteter Pakistani weist den Vorwurf der Schlepperei zurück. Eine Debatte entstand um den Verdacht mutmaßlicher Negativ-PR des Innenressorts.
Wien/red. Ihr Mandant, so lässt Anwältin Alexia Stuefer wissen, weist den Vorwurf, Mitglied einer Schlepperbande zu sein, „aufs Schärfste zurück“. Er und die anderen zwei Pakistani aus dem Servitenkloster, die vergangene Woche festgenommen wurden, wollen nun „rechtliche Schritte zur Verkürzung der U-Haft“ einleiten. In einer Pressekonferenz im Servitenkloster war von „Kriminalisierung“ und „Fehlinformation“ durch Polizei und Innenministerium die Rede.
Die Asylwerber befürchten in den nächsten Tagen zwölf weitere Abschiebungen. Das hängt davon ab, ob Pakistans Botschaft Heimreisezertifikate ausgestellt hat.
Eine aufgeladene Debatte entstand um den im „Falter“ geäußerten Verdacht, dass das Innenministerium die Festgenommenen möglicherweise als größere Nummern im Schlepperwesen darstellt, als sie (mutmaßlich) sind. So schrieb die „Kronen Zeitung“ von zehn Mio. Euro, die sie verdient haben sollen. Eine Summe, die die Polizei öffentlich jedoch nie nannte.
Nach „Presse“-Informationen war jedoch das Kabinett von Johanna Mikl-Leiter über diese Zahl informiert. Wurde diese – von der Staatsanwaltschaft in ihrer Höhe nicht bestätigte Zahl – vom Innenressort an den Boulevard weitergeleitet? „Nein“, heißt es dort.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2013)