Tiergarten Schönbrunn: Das Elefantenbaby ist da

(c) Tiergarten Schönbrunn / Gerhard Kasbauer
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Nach 645 Tagen Tragzeit hat Elefantenkuh Tonga am Mittwoch eine Junges zur Welt gebracht. Der kleine Dickhäuter ist ein Weibchen.

Das Warten im Tiergarten Schönbrunn hat ein Ende: Nach einer Tragzeit von 645 Tagen hat Elefantenkuh Tonga gestern, Mittwoch, um 19.30 Uhr ihr Junges zur Welt gebracht. Die Geburt ist schnell und problemlos verlaufen. Das gab der Tiergarten am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.

"Tonga ist die Leitkuh unserer Herde und generell ein sehr ausgeglichenes Tier. Sie war während der Geburt gemeinsam mit ihrer Tochter Mongu auf der Außenanlage", berichtete Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Der kleine Dickhäuter ist ein Weibchen. „Um Tonga und ihrem Nachwuchs die nötige Ruhe zu gönnen, bleib die kleine Gruppe für die nächsten Tage im hinteren Bereich der Anlage", erklärt Schratter. Die Elefantenpfleger werden sich nun drei Namen überlegen, über die in den nächsten Tagen auf der Website des Zoos abgestimmt werden kann.

(c) Tiergarten Schönbrunn / Gerhard Kasbauer

Tonga schon zum zweiten mal Mutte

Für die 28 Jahre alte Tonga, die seit 1998 in Schönbrunn lebt, ist es der zweite Nachwuchs. 2003 brachte sie Mongu zur Welt. Für den Tiergarten, der das Europäische Zuchtbuch für Afrikanische Elefanten koordiniert, ist es die vierte Geburt eines Afrikanischen Elefanten. Weltweit sei dieser Elefantennachwuchs allerdings eine Sensation.

Schratter: "Es ist das erste Kalb, das durch künstliche Besamung mit tiefgefrorenem Sperma gezeugt wurde. Sein Vater ist Wildbulle im Phinda-Reservat in Afrika und wurde unter Vollnarkose abgesamt." Durch eine neue Technik, die von einem Team des Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung entwickelt wurde, konnte das im Busch gewonnene Sperma eingefroren und wieder aufgetaut werden.

Besamung mit tiefgefrorenem Sperma

Künstliche Besamung ist laut Tiergarten inzwischen bei Afrikanischen Elefanten Routine - allerdings nur mit frischem oder gekühltem Sperma. Um das Sperma eines Wildbullen von Afrika in einen europäischen Zoo zu transportieren, musste es jedoch eingefroren werden. Doch die Samenzellen von Elefanten sind extrem empfindlich. Nur in zwei Fällen hatte eingefrorenes und wieder aufgetautes Material zu einer Befruchtung geführt. Beide Trächtigkeiten endeten jedoch frühzeitig. Diese Methode biete eine große Chance, um den Genpool der Zoo-Elefanten aufzufrischen und auch andere bedrohte Tierarten in Menschenobhut zu züchten.

(Red.)

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