Wiener Radbeauftragter präsentierte falsche Zahlen

Archivbild: Ein Radfahrer in der winterlichen Prater-Hauptallee
Archivbild: Ein Radfahrer in der winterlichen Prater-Hauptallee(c) Fabry
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255.000 Wiener würden auch im Winter radeln, hieß es Anfang Oktober. In Wahrheit sind es aber nur 170.000, wie nun eingeräumt wurde.

Anfang November hat Wiens Radbeauftragter Martin Blum eine Umfrage zum Thema Radfahren im Winter präsentiert. 255.000 Wiener nützten ihr Gefährt auch in der kalten Jahreszeit, hieß es damals. Die genannte Zahl war allerdings deutlich zu hoch. In Wirklichkeit liegt sie nur bei 170.000, wie die städtische Mobilitätsagentur nun einräumt. Denn bei den Hochrechnungen auf Basis der Umfragedaten sei dem beauftragten Gallup Institut ein Fehler passiert. Die Opposition will das Kontrollamt einschalten.

Ein Medienbericht sei der Grund gewesen, alle Daten noch einmal zu prüfen, so die Mobilitätsagentur: "Dabei wurde ein Fehler festgestellt." Denn die erhobenen Zahlen wurden - irrtümlich, wie versichert wird - auf die Wiener Gesamtbevölkerung hochgerechnet und nicht, wie es korrekt gewesen wäre, auf die Gruppe der Radbesitzer. Die Zahlen jener, die sich vorstellen können, im Winter unter gewissen Umständen länger radeln zu wollen, musste der Chef-Radler folglich ebenfalls deutlich nach unten korrigieren. Sie liegt demnach nicht bei 270.000, sondern bei lediglich 180.000 Personen.

Die Rathaus-Opposition übte am Donnerstag scharfe Kritik und kündigte an, das Kontrollamt mit einer Prüfung der Mobilitätsagentur zu beauftragen. FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik ärgerte sich ob der "frisierten Zahlen". ÖVP-Landesparteichef Manfred Juraczka ortete eine "Verhöhnung des Steuerzahlers", für ihn ist Blum rücktrittsreif.

Grüne loben Blum: "Hervorragende Arbeit"

Die Grünen stellten sich am Donnerstag hinter Blum. Dieser leiste "hervorragende Arbeit", verwies Gemeinderat Christoph Chorherr via Aussendung etwa auf den steigenden Radverkehrsanteil. Er sehe die falschen Hochrechnungen entspannt und sei "froh, dass wir uns in Wien nicht über Budgetlochtiefen streiten müssen".

(APA)

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