Entlassene Putzfrau erstach 85-Jährige: Mordprozess

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MORDPROZESS GEGEN WIENER PUTZFRAUAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Wienerin hatte es laut Anklage auf das Geld der Pensionistin abgesehen.

Wien. Von 2006 bis 2009 kam Gabriela S. aus Wien in die Blumauergasse in Wien Leopoldstadt, um die Wohnung der Pensionistin Maria E. sauber zu halten. Schließlich fand E. eine Kraft, die auch Einkäufe erledigte, und trennte sich von S. Am 8.November 2011 suchte S. ihre frühere Dienstgeberin noch einmal auf. Diese, 85 Jahre alt, kredenzte Kaffee und Kekse. Wenig später war sie tot. Erstochen von der Putzfrau, wie Staatsanwältin Judith Ziska am Dienstag den Geschworenen im Straflandesgericht Wien darlegte.

S. sei zurückgekommen, weil sie gewusst habe, dass die Pensionistin viel Geld in der Wohnung versteckte. Die Putzfrau soll die gehbehinderte Pensionistin mit deren eigenen Krücken attackiert haben, danach soll sie dem Opfer mit einem Küchenmesser 16-mal in den Hals gestochen haben. Mit 2000 Euro und Goldmünzen floh die Täterin. Eine hinter einem Schrank versteckte Schatulle mit 321.000 Euro war der Täterin entgangen.

Erst ein silberner Ohrstecker, der neben der Leiche lag, führte dazu, dass S. vor Gericht landete. Die DNA-Expertin Christina Stein konnte nachweisen, dass sich auf dem Schmuckstück genetische Merkmale der Putzfrau befanden. S. hatte den Clip am Tatort verloren.

Vor Gericht brachte S. nun ihren Exfreund ins Spiel. Sie sei „leider so naiv und dumm“ gewesen, dem Mann vom Geld zu erzählen. Er sei mit ihr am Tatort gewesen, er habe die Tat begangen und von ihr verlangt, die Wohnung zu durchsuchen. Die Anklage wertet dies als Erfindung. Der Mann hat überdies ein Alibi für den Tag der Tat. Morgen, Donnerstag, wird weiterverhandelt. (m. s./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2014)

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