Neue Struktur: 16 Polizeidienststellen weniger in Wien

Die Presse
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Im Juni werden elf Dienststellen und drei Diensthunde-Inspektionen geschlossen. Weitere elf Standorte übersiedeln bzw. werden zusammengelegt.

Details und Zahlen

In Wien wird es künftig 16 Polizeidienststellen weniger geben. Insgesamt sind von den Umstrukturierungen des Innenministeriums 25 Polizeiinspektionen betroffen. Es wird in der Bundeshauptstadt 82 Dienststellen geben. Das gaben die Landespolizeivizepräsidenten Michaela Kardeis und Karl Mahrer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien bekannt.
25 Polizeiinspektionen (darunter drei Diensthunde-Inspektionen) sind von der Umstrukturierung betroffen.

Die Beamten aus elf Inspektionen und den drei Diensthunde-Inspektionen werden auf bestehende Dienststellen verteilt.

Sieben Inspektionen übersiedeln in neue Räumlichkeiten.

Bei zwei Projekten entsteht aus jeweils zwei Inspektionen eine neue.

>> Stadtplan: Welche Wachzimmer schließen <<

Weniger Inspektionen innerhalb des Gürtels

Mit Juni 2014 werden elf Polizeiinspektionen geschlossen, darüber hinaus drei Polizeidiensthunde-Inspektionen. Betroffen sind überwiegend Inspektionen innerhalb des Gürtels. Begründet wird das mit dem Rückgang der Bevölkerungszahl in diesen Bezirken. So werden in der City die Wachzimmer Schmerlingsplatz, Stubenring und Am Hof zugesperrt. In zwei Fällen - in Simmering und Hietzing - werden jeweils zwei Standorte zu einem zusammengelegt. Für Simmering ist ein Neubau bis 2017 geplant, in Hietzing werden die Wachzimmer Lainzer Straße und Speisinger Straße im Frühjahr 2015 an einen gemeinsamen Standort in der Lainzer Straße 147 übersiedeln.

Sieben Inspektionen werden in neue Objekte an Verkehrsknotenpunkten und in Stadterweiterungsgebieten übersiedeln. Als erstes wird im November die neue, große Polizeiinspektion am Hauptbahnhof in Betrieb gehen und den Container am Meidlinger Schedifkaplatz überflüssig machen. Ebenfalls noch heuer übersiedeln die Uniformieren vom Praterstern an den Standort Lassellestraße 1. Für 2016 und 2017 sind neue Inspektionen in der Donaustadt - in der Langobardenstraße und in der Seestadt Aspern - sowie am Alten Landgut in Favoriten, am Nordwestbahnhof in der Brigittenau und in Floridsdorf projektiert. Sie werden kleinere Standorte in unmittelbarer Nähe ersetzen.

Den Bedarf an großen Inspektionen in den äußeren Bezirken untermauerte Vizepräsident Mahrer mit Zahlen zur Stadtentwicklung: So hat sich zum Beispiel die Einwohnerzahl der Donaustadt seit 1971 auf 165.000 verdoppelt, jene des Bezirks Favoriten stieg von rund 150.000 auf mehr als 180.000. Als weitere Kriterien für die kleine Umstrukturierung wurden unter anderem Bevölkerungdichte, Rayonsgröße und die strategische Lage unter Berücksichtigung von öffentlichem Verkehr, Tourismus usw. - genannt.

10.500 zusätzliche Außendienststunden pro Monat

Über die Kosten wurden keine Angaben gemacht. Die Polizeispitze argumentierte mit größerer Präsenz Uniformierter auf den Straßen und hat ausgerechnet, dass pro Monat 10.500 zusätzliche Außendienststunden ermöglicht würden. Schließungen von Inspektionen und Eröffnungen neuer Standorte sind ein Teil eine ganzen Reihe von Maßnahmen, die in der kommenden Zeit umgesetzt werden.

Dazu gehören die Aufstockung der sogenannten Bereitschaftseinheit von 110 auf 150 Kräfte mit 1. Mai, die Übernahme der 20 mobilen Tatorts-Teams vom Probe- in den Regelbetrieb und Spezialisten zur Bekämpfung von Cybercrime in den Stadtpolizeikommanden. Durch die Umstrukturierung soll die Zahl der sogenannten Sektorstreifen von 60 auf 70 erhöht werden und die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Notruf und Eintreffen am Einsatzort soll weiter gesenkt werden - bei Akutfällen auf dreieinhalb Minuten.

Trotzdem 1000 neue Polizisten?

Trotz der Schließungen von Dienststellen soll Wien aber bis zum kommenden Jahr 1000 Polizisten mehr bekommen. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat noch diese Woche bekräftigt, dass er weiter von dieser Zahl ausgehe. Das, so betonte er, sei nämlich bereits 2011 mit dem Innenministerium vereinbart worden.

"Die Frau Minister (Mikl-Leitner, Anm.) beeilt sich, beinahe jeden Tag zu versichern, dass der Vertrag eingehalten wird", so Häupl am Dienstag. Und er gehe davon aus, dass dies auch so sein werde. Die Details würden "sehr bald" fixiert werden, sagte der Bürgermeister. Dabei dürfte es auch um die künftige Anzahl der Polizeidienststellen gehen.

(APA/Red.)

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