Wiener Linien: Mehr Videoüberwachung und neue Kabinen

(c) Clemens Fabry
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Neues Sicherheitspaket nach mehreren tätlichen Angriffen auf Mitarbeiter. Betriebsrat sieht seine Forderungen aber "bei weitem" noch nicht erfüllt.

Wien. Das Personal der Wiener Linien soll besser geschützt werden. Nach mehreren Attacken in den vergangenen Monaten hat man nun ein Sicherheitspaket präsentiert. So werden etwa die Fahrerkabinen für den älteren Straßenbahntyp E2 verbessert. Der Lenkerplatz wird mit einer erhöhten Glaswand ausgerüstet, wie es sie etwa in den Niederflurstraßenbahnen vom Typ ULF bereits gibt. 120 Garnituren sind davon betroffen. Zudem wird die Videoüberwachung ausgebaut. Bis Ende 2016 soll es in mehr als 60 Prozent aller Straßenbahnen Kameras geben. Bei den Bussen soll 2016 der Anteil der Fahrzeuge mit Videoüberwachung 75 Prozent betragen, wobei dies vor allem durch die Modernisierung der Flotte geschieht. In den Abend- und Nachtstunden sollen vorzugsweise neue Garnituren eingesetzt werden. Zudem gibt es Gespräche über Videoüberwachung und verbesserte Beleuchtung bei den Endstellen. Die Umsetzung des Pakets dürfte rund zwei Millionen Euro kosten.

Kein Pfefferspray für Fahrer

Mit der Gewerkschaft bzw. dem Betriebsrat sind die Maßnahmen akkordiert. Über die Details wird jedoch noch verhandelt. Einige Maßnahmen, die diskutiert wurden, werden nicht kommen. So ist etwa nicht geplant, das Personal mit Pfefferspray auszurüsten. Auch der Einsatz von mehreren Fahrern in einem Bus bzw. einer Garnitur gilt als nicht finanzierbar. Der Betriebsrat wertete die heutige Präsentation als „Schritt in die richtige Richtung“. Die Forderungen seien aber „bei Weitem“ noch nicht erfüllt, hieß es in einer ersten Stellungnahme.

Die Wiener Linien versichern zwar, dass Übergriffe statistisch gesehen sogar abnehmen. Doch nach einigen Vorfällen machten die Personalvertreter Druck – unter anderem mit Betriebsversammlungen, die dafür sorgten, dass am 23.April kurzfristig lediglich einen Notbetrieb möglich war. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2014)

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Wiener Linien: Neues Sicherheitspaket für Mitarbeiter

Fahrerkabinen in alten Straßenbahnen werden verbessert, die Videoüberwachung wird ausgebaut. Der Betriebsrat sieht seine Forderungen aber "bei weitem" noch nicht erfüllt.

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