Der Chef der Mietervereinigung soll ab Anfang August Michael Häupls Partei in die Gemeinderatswahl 2015 führen.
Wien. Georg Niedermühlbichler ist neuer Landesparteisekretär der Wiener SPÖ. Der rote Gemeinderatsabgeordnete und Präsident der Mietervereinigung tritt Anfang August die Nachfolge des scheidenden Parteimanagers Christian Deutsch an, wie Bürgermeister Michael Häupl am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten mitteilte.
Deutsch hatte Anfang der Woche seinen Rücktritt erklärt. Er wolle damit „eine Neuaufstellung des Landesparteisekretariats für zukünftige Herausforderungen" vor der Wien-Wahl 2015 ermöglichen, so seine Begründung. Nachfolger Niedermühlbichler sitzt seit 2005 im Gemeinderat und war vorher stellvertretender Bezirksvorsteher im ersten Bezirk. Seit 2008 ist der 48-Jährige Präsident der Mietervereinigung. Der gebürtige Tiroler gilt als erfolgreicher Manager, dem zugetraut wird, dass er im Wahlkampf nicht nur die rote Basis mobilisieren, sondern dass er sowohl Rot-Grün-Befürworter als auch -Skeptiker ansprechen kann.
Niedermühlbichler wurde am 16. Februar 1966 in Söll in Tirol geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur, bevor er 1981 eine Lehre als Einzelhandelskaufmann begann. Er übersiedelte nach Wien und startete 1984 seine politische Karriere in der SPÖ als Vorsitzender der SJ-Wien Innere Stadt. Nebenbei arbeitete er bei Wienstrom. 1996 wurde er Bezirksrat, von 1996 bis 2006 war er Bezirksgeschäftsführer der SPÖ im ersten Bezirk, von 2001 bis 2005 bekleidete er das Amt des Bezirksvorsteher-Stellvertreters in der ÖVP-dominierten City.
In den vergangenen Jahren beschäftigte sich Niedermühlbichler vorrangig mit einem klassischen SPÖ-Thema: dem leistbaren Wohnen, das wohl auch im kommenden Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen wird. Immer wieder plädierte er in dieser Funktion etwa für Mietpreisobergrenzen und sprach sich gegen steigende Belastungen für Mieter und hohe Maklerprovisionen aus.
Zur Person
Der gebürtige Tiroler Georg Niedermühlbichler (48) gilt als erfolgreicher Manager und Integrationsfigur, dem zugetraut wird, dass er im Wahlkampf nicht nur die rote Basis mobilisieren, sondern sowohl Rot-Grün-Befürworter als auch Skeptiker ansprechen kann.
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(APA/Red.)