Gemeindebau-Auftragsvergabe: Schiefe Optik bei Wiener Wohnen

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Gemeindebau(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Hausbetreuungs-Firma der Wiener Gemeindebauten sorgt für Aufregung.

WIEN (red.). Wiener Wohnen kämpft mit einer äußerst schiefen Optik bei der Vergabe von lukrativen Aufträgen. Das berichtet das Magazin „Datum“ in seiner jüngsten Ausgabe. Konkret geht es um Herbert Jansky, Geschäftsführer zweier Tochterfirmen von Wiener Wohnen. Seine Firmen organisieren die Hausbetreuung von zahlreichen Wiener Gemeindebauten.

Jansky (sein Bruder war Pressesprecher des damaligen Wohnbaustadtrats und jetzigen Bundeskanzlers Werner Faymann) organisierte die Auftragsvergabe für ein elektronisches Zutrittssystem für Gemeindebau-Waschküchen, wovon laut „Datum“ auch Janskys Schwager in Form eines lukrativen Subauftrages profitierte. Ebenso erhielt Janskys Schwager den Auftrag, die Elektroinstallationen für Wiener-Wohnen-Stützpunkte durchzuführen, berichtet das Magazin.

Was die schiefe Optik bei der Wiener-Wohnen-Tochter verstärkt: Ein Auftrag (Gemeindebau-Grünflächenbetreuung) ging ohne Ausschreibung an eine Firma, deren Geschäftsführerin eine SP-Gemeinderätin ist. Zusätzlich wurde festgestellt, dass die Wiener-Wohnen-Tochter von 2005 bis 2008 keine entsprechende Gewerbeberechtigung für den Winterdienst (Schneeräumung) in den Gemeindebauten hatte.

Jansky selbst dementiert die Vorwürfe heftig. Er werde „gezielt bombardiert und beschossen. Das ist ein Hinrichtungsverfahren“, erklärte er dem Magazin. Die Auftragsvergabe für die Waschküchen sei über einen externen Vergabeanwalt gelaufen, sein Schwager habe eben das billigste Angebot gemacht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2009)

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