Die Hietzinger Bezirkschefin will die Pläne für ein Rehab-Center im Hörndlwald bekämpfen.
Wien. Die Hietzinger Bezirksvorsteherin, Silke Kobald (ÖVP), ist immer noch fassungslos. „Es ist unglaublich, wir sind da völlig überfahren worden. Eine Stunde, bevor die Meldung an die Medien ging, haben wir erfahren, dass im Hörndlwald ein Burn-out-Zentrum errichtet wird.“ Der Ärger über die Vorgangsweise des SPÖ-Bauressorts ist auch deshalb so groß, weil der Bezirk laut Kobald seit Monaten vergeblich versucht hat, Details über die Pläne der Stadt zu bekommen.
Anlass für den Unmut der Bezirkschefin sind die neuen Pläne für ein Burn-out-Zentrum im Hörndlwald, einem Ausläufer des Wienerwaldes am Rande des 13. Bezirks. In den 1950er-Jahren wurde in dem Schutzgebiet das Afritsch-Heim errichtet, in dem die Sozialistische Jugendinternationale tagte, danach war es ein Gästeheim für Jugendorganisationen. Dann wurde das Gebäude nicht mehr genutzt, verfiel und wurde 2013 abgerissen.
Geheimer Vertrag
Anrainer und auch die Bezirksvertretung setzten sich sodann dafür ein, dass das Areal mitten in einem Waldgebiet gar nicht verbaut, sondern renaturiert wird. Mittlerweile hat die Stadt aber mit dem Verein Pro Mente einen geheimen Vertrag geschlossen, Pro Mente bekommt ein Baurecht und kann an diesem Standort eine Rehab-Station erbauen. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig sieht in dem Standort keine Probleme: Durch seine abgeschiedene Ruhelage sei der Hörndlwald für eine Rehab-Station gut geeignet.
Kobald will jedenfalls weiterkämpfen. Da das Thema nicht in den Ausschüssen war, lässt sie prüfen, ob dies der Stadtverfassung entspreche. Außerdem werde es eine Bürgerversammlung geben.
(g.b.)