EM-Fanzone im Hanappi-Stadion: 224 Euro Kosten pro Besucher

(c) DiePresse.com (Iris Hasler)
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Fast vier Millionen Euro hat die Fanzone im Wiener Hanappi-Stadion gekostet. Geöffnet war sie während der Fußball-EM nur vier Mal. Für die Penzinger Bezirks-VP ein "Hüftschuss".

Kurz vor der offiziellen Demissionierung von Wiens Sportstadträtin Grete Laska (SPÖ) im Gemeinderat am kommenden Donnerstag liegt nun die Abrechnung für die Fanzone Hanappi-Stadion während der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr vor. Die Bilanz: Mit Gesamtkosten von 3,98 Mio. Euro und insgesamt 17.760 Besuchern an den vier Öffnungstagen des Areals fallen Kosten pro Gast von 224 Euro an, wie die "Wiener Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) berichtet.

Grundlage ist eine Anfragebeantwortung Laskas an die Bezirksvorstehung Penzing. Der mit Abstand erfolgreichste Tag war demnach der 16. Juni mit dem Spiel Deutschland gegen Österreich, als es 13.100 Besucher in das Hütteldorfer Oval zog. Der quantitative Tiefpunkt wurde hingegen am 22. Juni zum Viertelfinale Spanien-Italien erreicht, als sich nur 360 Menschen im Stadion einfanden.

Die Gründe für die Einrichtung des "Fanzone West" genannten Areals seien dabei laut Anfragebeantwortung klar zu benennen: "Die Fanzone West wurde aus Sicherheitsgründen auf Empfehlung des Führungsstabes der Bundespolizeidirektion Wien und des Führungsstabes des Magistratsdirektors eingerichtet."

ÖVP reklamiert Aufdeckung für sich

Die Bezirks-ÖVP Penzing reklamiert die Aufdeckung der Kosten für die Fanzone für sich. Man habe die Aufschlüsselung der genauen Kosten bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht, teilte Bezirksobmann Markus Kroiher am Dienstag mit.

Aus der Anfragebeantwortung durch Laska, die von ihm, Kroiher, und nicht von der Bezirksvorstehung initiiert worden sei, werde klar: Bei der Fanzone West habe es sich um einen "Hüftschuss" gehandelt: "Wenn man sich überlegt, welche Projekte mit diesen 3,98 Millionen Euro hätten finanziert werden können und wohin diese Steuergelder flossen, läuft es einem kalt den Rücken runter."

(APA)

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