Wien: Psychisch Kranker rastet vor Gericht aus

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Symbolbild(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Als die Richterin die Einweisung eines Angeklagten in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher verkündete, wurde es brenzlig.

Zu dramatischen Szenen ist es am Montag im Wiener Landesgericht am Ende einer Verhandlung um eine Messerattacke gekommen. Ein psychisch Kranker sollte in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden, weil er auf einer Party einem 29-Jährigen mit einem Taschenmesser einen Baustich versetzt hatte. Als ein Schöffensenat dem Unterbringungsantrag Folge gab, rastete der Mann aus.

Als die Richterin die Entscheidung verkündete, fiel ihr der 34-Jährige, der seit geraumer Zeit an paranoider Schizophrenie leidet, zunächst lautstark ins Wort. Er verlangte, man müsse "vertagen, da ich sonst mit keinem fairen Verfahren rechnen kann." Weil die Richterin mit ihrer Begründung fortsetzte, wurde der Mann immer lauter und bedrohlicher. Die Situation eskalierte, als der 34-Jährige aus Sicherheitsgründen von den beiden Justizwachebeamten, die ihn in die Verhandlung begleitet hatten, aus dem Saal gebracht werden sollte. Er widersetzte sich den Beamten, begann lauthals wüst zu schimpfen und wurde schließlich gewalttätig.

Da er von den Beamten nicht zu bändigen und nicht zu beruhigen war, brachten ihn diese im Eingangsbereich zum Verhandlungssaal zu Boden. Der Versuch, den Tobenden außerhalb des Saals am Boden zu fixieren, gelang erst, als zwei weitere Beamte zur Verstärkung anrückten. Zu viert schaffte es die Justizwache schließlich, den Mann unter Kontrolle zu bringen und abzuführen, wobei er wilde Beschimpfungen ausstieß.

(APA)

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