Das urbane Do-it-yourself: Wo Wien sich selbst organisiert

Projekte wie diese findet man in der ganzen Stadt: Kindergruppen, Leihladen, Lebensmittelverteiler oder Kleidertauschinitiativen.
Projekte wie diese findet man in der ganzen Stadt: Kindergruppen, Leihladen, Lebensmittelverteiler oder Kleidertauschinitiativen.(c) Die Presse
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Best Practice. Sie gestalten ihre Grätzel mit Urban Gardening bunter, sie organisieren ihre eigene Kinderbetreuung, sie tauschen Gerätschaften aller Art in der Nachbarschaft, als hätte es die Anonymität der Großstadt nie gegeben, nutzen ihre Autos gemeinsam oder sammeln und verteilen übrig gebliebenes Essen. Ein Wegweiser durch das selbst organisierte Wien.

Es gibts sie öfter, als man meinen möchte. Öfter, als es dem Klischee vom trägen und ein wenig bequemen Wiener entspricht. Die Menschen in Wien, die sich mit ihren Nachbarn, ihren Freunden oder Kollegen zusammentun, um etwas auf die Beine zu stellen. Um das zu schaffen, was ihnen in der Stadt fehlt, oder um nicht auf städtische Initiativen oder Firmen warten zu müssen.

Selbstorganisation in Städten gilt seit wenigen Jahren als Trend. Die viel zitierten jungen Urbanen etablieren eine neue Art der Grätzelkultur, tun sich zusammen und organisieren selbst. Sei es aus ökologischen Erwägungen, aus einem mangelhaften öffentlichen Angebot oder im Fahrwasser der Share Economy, bei der das Teilen, das gemeinsame Benutzen vor dem Besitzen steht. Oder sei es schlicht, um selbst die Kontrolle zu wahren – die Projekte, bei denen sich Private zusammentun, Initiativen gründen, um etwas zu bewegen, werden mehr.

All das, worum es bei diesen Initiativen und Projekten geht, das fasst wohl nichts so gut zusammen, wie Urban Gardening und Urban Farming (siehe Seite 6). Es geht um Eigeninitiative, sei es, um eine kahle Baumscheibe bunt zu bepflanzen oder um einen hässlichen Grünstreifen als Gemüsebeet zu nutzen. Die Städter werden wieder in ihren Vierteln aktiv, machen sich den öffentlichen Raum zu Eigen, organisieren, pflanzen, ernten oder feiern gemeinsam mit ihren Nachbarn in den neuen Gärten – und das mit reinem Öko-Gewissen: Gemüse aus Urban-Farming-Projekten mag keine Großfamilien ernähren, doch schafft es ein Bewusstsein für regionalen, saisonalen Konsum. Oder lehrt Stadtkinder zumindest, dass Paradeiser nicht im Supermarkt wachsen.

Vom Paradeiser zu Großbauten

Stadtgärtner sind Protagonisten eines Trends, bei dem es ums Gemeinsame geht: Darum, etwa die Kinderbetreuung elternverwaltet zu organisieren, wieder eine neue Art der Nachbarschaft zu etablieren, bei der man Bohrmaschinen, Campingzelt, Auto oder sogar übrig gebliebenes Essen teilt. Auch, wenn man dazu lieber ins Internet geht, als an Türen zu klopfen.

Selbst organisiert in Wien – ein (unvollständiger) Wegweiser durch die Stadt (zum Öffnen der Artikel auf die Balken klicken):

Hinweis

Die Artikel stammen aus der ''Presse''-Beilage ''Wien Journal'' - eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit der Stadt Wien. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei der „Presse“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26. Juni 2015)

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