Tel-Aviv-Beach am Donaukanal: Gaza-Initiative protestiert gegenüber

(c) FABRY Clemens
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Mit einem "Gaza-Beach" demonstriert die Initiative "Gaza muss leben" am Wiener Donaukanal gegen den von Israel mitinitiierten Tel-Aviv-Strand. "Dort geht es freilich nicht so vergnüglich zu", so die Initiative.

Stacheldraht statt Freizeitvergnügen: Am kommenden Wochenende wird ein temporärer "Stadtstrand" am Wiener Donaukanal eingerichtet, der sich deutlich von den bisherigen Angeboten unterscheidet. Der "Gaza-Beach" ist vielmehr eine Protestaktion der Initiative "Gaza muss leben". Sie richtet sich gegen den heuer erstmals bestehenden, auf der gegenüberliegenden Kanalseite gelegenen "Tel-Aviv-Beach".

Die erste Kundgebung wird am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr beim "Flex" erfolgen, zeitgleich zur offiziellen Eröffnung des Israel-Strandes. Danach soll es die ganze Saison über Proteste geben. "Im kommenden Frühling werden sich die Wienerinnen und Wiener nicht nur am Tel-Aviv-Beach sonnen können. Sie werden auch die Möglichkeit haben, einen Gaza-Beach kennenzulernen. Dort geht es freilich nicht so vergnüglich zu", hieß es in einer  Mitteilung der Initiative.

Absperrungen, militärische Angriffe, sowie Nahrungsmittel- und Energiemangel werden am mobilen Gaza-Beach im Mittelpunkt stehen. Er soll das Bild eines "Freiluftgefängnisses" vermitteln. Kritik wurde in der Aussendung an der Stadt Wien geübt, die den Tel-Aviv-Beach - der aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Stadt in Israel ins Leben gerufen wurde - unterstützt.

Israels Botschafter:   "Völkerverständigung"

Der von der israelischen Botschaft mitinitiierte Tel-Aviv-Strand ist bereits seit einigen Tagen in Betrieb. Der offizielle Startschuss fällt jedoch erst am Wochenende.

Anlass für diese ungewöhnliche israelische Botschaft in Wiens junger Szenemeile sind die 100-Jahr-Feiern der Stadt Tel Aviv, zeitgleich finden ähnliche Aktionen auch in New York, Paris und Kopenhagen statt. Das wegen seiner legendären Bauhaus-Architektur als „weiße Stadt“ bezeichnete Tel Aviv gilt auch als offizielle Partymetropole des Landes – und des östlichen Mittelmeers.

Dass mit dem Projekt am Wiener Donaukanal nicht nur Imagewerbung für die 3,2-Millionen-Stadt gemacht werden soll, sondern auch noch für Israel, wollte Botschafter Dan Ashbel im März im Gespräch mit der „Presse“ gar nicht verhehlen: „Wenn in Österreich an Israel gedacht wird, dann denkt jeder an den Konflikt. Dass es auch ein junges Israel gibt und ein normales Leben geben muss, wird dabei oft vergessen.“

Das wichtigste Ziel seines Landes sei der Frieden, gerade Kultur und Szenealltag der vermutlich tolerantesten Stadt Israels zu vermitteln falle unter die sonst gerne als Worthülse verwendete Völkerverständigung.

(Ag./Red.)

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