Sowohl in der Innenstadt als auf auf der Hohen Warte gab es Rekordwerte. Von Westen her sorgte unterdessen ein kräftiger Wetterumschwung für Probleme.
Die Nacht auf Mittwoch war in Wien die wärmste Nacht seit Beginn der Messungen. An der Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in der Innenstadt lag die Tiefsttemperatur bei 26,9 Grad. So warm war es hier noch nie seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1985. Der bisherige Rekord für die höchste Nachttemperatur lag bei 25,5 Grad am 4. August 2013.
Aber auch an der ZAMG-Wetterstation auf der Hohen Warte, wo die Temperatur seit dem Jahr 1872 gemessen wird, gab es einen nächtlichen Rekord. Die Tiefsttemperatur lag bei 24,3 Grad. Der bisherige Tiefstwert stammte vom 30. Juli 2005 mit 24,0 Grad.
Höchste Frühtemperaturen
Die ZAMG registrierte am Mittwoch außerdem die höchsten Frühtemperaturen der österreichischen Messgeschichte. Um 8 Uhr hatte es im Osten von Niederösterreich in Seibersdorf 30,4 Grad, in Pottschach 30,3 und in Wiener Neustadt 30,2 Grad. Die höchste bisher um diese Uhrzeit gemessene Temperatur war 30,0 Grad in Deutschlandsberg in der Steiermark am 29. Juli 2013.
Laut dem Wetterdienst Ubimet verzeichneten mehr als 100 Messstationen in Österreich eine Tropennacht, also Tiefstwerte über der 20-Grad-Marke. Das entspricht etwa einem Drittel der Stationen. Um 4 Uhr in der Früh wurden an fünf Wetterstationen sogar mehr als 30 Grad gemessen.
Wetterumschwung mit Unwettern
Bereits im Laufe der Nacht auf Mittwoch hat dann ein Wetterumschwung von Westen her für Unwetter gesorgt. Vor allem in Tirol rückte die Feuerwehr in der Nacht auf Mittwoch zu zahleichen Einsätzen aus. Vorübergehend waren bis zu 14.000 Haushalte ohne Strom. Betroffen waren die Landeshauptstadt Innsbruck, die Bezirke Innsbruck-Land, Reutte, Landeck und Teile des Unterlandes betroffen. Feuerwehren mussten nach orkanartigen Böen und Gewittern zu rund 200 Einsätzen ausrücken. Keller standen unter Wasser. Der Sturm riss Baustelleneinrichtungen um, davon betroffen waren auch die Inntal- und die Brennerautobahn. Im Stubaital schlug der Blitz in einen Strommasten ein und setzte diesen in Brand.
Die Fernpassbundesstraße wurde an mehreren Stellen von Bäumen verlegt. Sie musste schließlich für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Gegen Mitternacht konnten die letzten Fahrzeuge, die durch die entwurzelten und geknickten Bäume eingeschlossen waren, befreit werden, berichtete die Polizei. Laut Tinetz AG gab es Mittwochmittag noch in drei der 279 Tiroler Gemeinden Stromversorgungsunterbrechungen.
Hagel in der Steiermark
Die Steiermark war dann unter tags betroffen. Auf der Semmering Schnellstraße (S6) sowie der Brucker Schnellstraße (S36) gab es durch orkanartige Windböen und Hagel kein Weiterkommen mehr. Laut Asfinag hatten im Großraum Bruck an der Mur Autofahrer in mehreren Tunneln Schutz vor den Hagelkörnern gesucht. Außerdem fielen Äste und Bäume auf die Fahrbahn. Bei der Feuerwehr trudelten im Sekundentakt Alarmierungen herein - vor allem in den Bezirken Liezen, Leoben, Bruck-Mürzzuschlag.
In Salzburg verzeichnete die Landesfeuerwehr in der Nacht einige Unwettereinsätze. In Oberösterreich musste die Feuerwehr bei 40 bis 45 Einsätzen in den Bezirken Ried im Innkreis und Braunau vorwiegend umgestürzte Bäume entfernen.
(APA/Red.)