Stadtplanung: Weniger Macht für Vassilakou?

Maria Vassilakou
Maria VassilakouAPA/HANS PUNZ
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Die Stadt Wien setzt einen Sonderbeauftragten für Planungsaufgaben ein. Robert Nowak aus der Stadtbaudirektion wird Ansprechpartner für die größten Planungsprojekte.

Wien. Ein Erlass der Magistratsdirektion, deren oberster Chef Michael Häupl ist, sorgt für Aufsehen. Das Papier (Aktenzahl MD-71847/2015, es liegt der „Presse“ vor) lässt nämlich einigen Interpretationsspielraum. Manche im Rathaus sehen es als Einschränkung der Macht von Planungsstadträtin Maria Vassilakou, falls sie ihr Ressort behält – nachdem es seitens der SPÖ öfter Kritik gab, Vassilakou sei zu langsam mit ihren Widmungen für den Wohnbau; was Vassilakou naturgemäß immer zurückgewiesen hat.

Jedenfalls wird Robert Nowak aus der Stadtbaudirektion Sonderbeauftragter für die größten innerstädtischen Planungsprojekte (Nordbahnhof, Nordwestbahnhof, beim Hauptbahnhof ist Nowak bereits engagiert). Und zum Ansprechpartner für die ÖBB bei Planungen für künftige Schienenprojekte. Zwar ist ein Koordinator bei einem Großprojekt normal, allerdings ist es ungewöhnlich, dass ein Sonderbeauftragter derart viele wichtige Planungsprojekte betreut, dabei die strategische Koordinierung und auch noch Marketing- und PR-Maßnahmen übernimmt.

Häupl als Vorgesetzter

Dazu kommt: Der mächtige Sonderbeauftragte untersteht nicht Planungsstadträtin Vassilakou, sondern Häupl, der das Planungsressort mit dem Wohnbauressort zusammenlegen möchte – was Gerüchte um eine (teilweise) Entmachtung von Vassilakou im Zuge der Koalitionsgespräche anheizt. (stu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2015)

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