Wachsende Stadt: Wien investiert 1,3 Mrd. Euro in Infrastruktur

Wiener Stadtwerke
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Die Bevölkerung nähert sich immer mehr der Zwei-Millionen-Grenze. Deshalb investiert Wien in den nächsten fünf Jahren massiv in das Wasser-, Strom- und Abwassernetz.

Wien. Bis zum Jahr 2020 wird die Stadt insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren. Das erklärte die nun zuständige Stadträtin, Ulli Sima (SPÖ), am Montag und bezeichnete diese Investition als Infrastrukturoffensive für die wachsende Stadt.

Der Großteil, nämlich eine Milliarde Euro, fließt in den Ausbau des Strom-, Gas- und Fernwärmenetzes. Dazu kommen 250 Millionen Euro, die ebenso in die Erneuerung des Trinkwassernetzes fließen wie in neue Trinkwasserkraftwerke und Wasserbehälter. Die restlichen 80 Millionen Euro werden in die Wiener Abwasserentsorgung samt dem Bau von Kanälen investiert, die für neue Stadtteile notwendig sind.

Die ersten Details:

Das Wiener Wassernetz umfasst eine Länge von 3000 Kilometern, davon werden jährlich rund 30 Kilometer saniert. Für 2016 geplant sind Rohrsanierungen beim Jonas-Reindl (Universitätsring) und Schottenring. Ebenso wird die Rohrsanierung am Gürtel fortgesetzt – heuer ist der Neubaugürtel (Gablenzgasse bis Felberstraße) betroffen. Dazu entsteht am Schafberg ein Trinkwasserkraftwerk, das jährlich rund 380.000 Kilowattstunden erzeugt und somit 130 Haushalte mit Strom versorgt. Nebenbei wird der Wasserbehälter am Kahlenberg erneuert. Damit Anrainer und Autofahrer nicht mit wochenlangen Baustellen und Sperren belästigt werden (vor allem an neuralgischen Punkten wie dem Gürtel), forcieren die Wasserwerke weiterhin das sogenannte NoDig-Verfahren. Dabei wird eine Straße nicht aufgegraben, um ein Rohr zu wechseln –, es wird vielmehr unterirdisch ein neues Rohr in das alte geschoben, weshalb nur lokal bei Anschlussleitungen aufgegraben werden muss.

Aspern, Hauptbahnhof, Liesing

Wien wächst, konkret in Stadtentwicklungsgebieten wie der Seestadt Aspern und das Gebiet rund um den Hauptbahnhof Wien. Deshalb wird die Stadt bis zum Jahr 2025 das Kanalnetz (2400 Kilometer) um 20 Kilometer erweitern. Insgesamt sind derzeit 99,7 Prozent der Wiener Haushalte an das Kanalnetz angeschlossen. Die restlichen 0,3 Prozent befinden sich so abgelegen, dass sich der Bau eines Kanals nicht rentiert – diese Häuser müssen auf Sickergruben setzen. Parallel dazu werden bis 2023 rund 54 Kilometer Kanalnetz saniert. In der Wienerfeldsiedlung (Neilreichgasse) wird zusätzlich ein neues Speicherbecken errichtet, um die Wassermassen nach einem Starkregen besser abfangen zu können.

Im Stadtentwicklungsgebiet In der Wiesen Süd (23. Bezirk) beginnen heuer die Arbeiten für die Energieversorgung von 2000 Haushalten. Im Endausbau müssen dort etwa 24.000 Wohnungen mit Strom, Wasser, Abwasser versorgt werden. Wienweit werden zusätzlich 48 Millionen Euro in Erhalt und Ausbau des Fernwärmenetzes investiert. Wobei auch die Linie U4 vom Ausbau der Infrastruktur betroffen ist. Im Zuge der Sanierung der U4-Strecke werden 20 Millionen Euro in neue Umspannwerke investiert.

(stu)

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