Trio soll in 5600 Wiener Keller eingebrochen sein

Ein Bild der Verdächtigen aus deiner Überwachungskamera
Ein Bild der Verdächtigen aus deiner ÜberwachungskameraLPD Wien
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Drei Männer sollen mit Kellereinbrüchen ihre Drogensucht finanziert haben. Sie kamen als Schädlingsbekämpfer getarnt und verkauften das Diebesgut in Second-Hand-Shops

Ein Trio soll innerhalb eines Jahres in Wien in 5660 Keller eingebrochen und damit einen Gewinn von etwa 300.000 Euro eingefahren haben. Die Ermittlungen kamen ins Rollen, als eine Frau zufällig in einem Second Hand-Shop in Simmering ihr gestohlenes Rad entdeckte. Wie sich herausstellte waren alle 38 Räder, die dort angeboten wurden, gestohlen. Auf den Bildern einer Überwachungskamera konnten die beiden "Lieferanten" rasch identifiziert werden, sie waren einschlägig vorbestraft.

Bei weiteren Ermittlungen in Wiener An- und Verkaufsgeschäften wurden weitere Hinweise auf die Verdächtigen gefunden. Sie sollen auch dort mehr als 1400 Einzelgegenstände wie Bohrmaschinen, Winkelschleifer, diverses Werkzeug, Angelausrüstungen, Scooter und weitere Fahrräder verkauft haben. Alle diese Gegenstände stammten aus den Einbrüchen.

Als Schädlingsbekämpfer getarnt

Die beiden Wiener wurden schließlich in Favoriten ausfindig gemacht und observiert, um noch weitere Komplizen aufzuspüren. Die beiden Haupttäter hatten aus ihren bisherigen Festnahmen gelernt und gingen deutlich professioneller vor: Sie gaben sich bei ihren Streifzügen als Mitarbeiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma aus, samt Arbeitskleidung und gestohlenen Firmenunterlagen. "Jeden Tag zogen sie fleißig zu ihren Einbrüchen los wie andere zur Arbeit", sagt Polizeisprecher Hahslinger. Sie suchten diverse Kellerräumlichkeiten auf und kamen mit prall gefüllten blauen Einkaufssäcken zurück.

Am 6. Juni beobachteten die Beamten das Duo neuerlich bei ihren Tätigkeiten in Floridsdorf, von wo es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln samt Beute zu einem An- und Verkaufsshop in die Brigittenau fuhr. Dort wurden die beiden festgenommen. Die 29 und 31 Jahre alten Täter waren bei den Vernehmungen geständig und sehr kooperativ. So wurde ein 25-jähriger als weiterer Mittäter ausgeforscht und festgenommen.

Nahezu Alles weiterverkauft

Mit den durchaus ansehnlichen Einnahmen aus den Kellereinbrüchen soll das Trio seine Drogensucht finanziert haben - zwei bis drei Gramm Heroin täglich. Laut ihren eigenen Aussagen gibt es in Wien nahezu kein Wohnhaus, wo sie "nicht gearbeitet hätten". Vom Juli 2015 bis zum Festnahmetag sollen 5660 Kellereinbrüche auf ihr Konto gehen. Den Geschädigten hilft die Festnahme wohl wenig: Nahezu alle gestohlenen Gegenstände wurden bereits in Geschäften weiterkauft und konnten nicht mehr sichergestellt werden. Lediglich 33 Fahrräder sind noch vorhanden, die noch keinem Besitzer zugeordnet werden konnten.

(APA)

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