Aufregung um Sommersperre im SMZ Ost

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Symbolbild.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Vorstand rechtfertigt die Maßnahme als „Routine“ im Juli und August, wenn viele Ärzte auf Urlaub sind.

Wien. „In den Monaten Juli und August 2016 sind an der Onkologischen Ambulanz der 2. Medizinischen Abteilung keine planbaren Neuvorstellungen von Patienten möglich.“ Diese kurze interne Mitteilung des Abteilungsvorstandes Christian Sebesta im SMZ Ost sorgt derzeit für Unmut unter einem Teil der Belegschaft. Patienten mit Krebsverdacht auf September zu vertrösten, sei sowohl für die Patienten als auch für den behandelnden Arzt unzumutbar. Denn niemand wolle beispielsweise bei einem auffälligen Blutbild bis zu zwei Monate auf eine endgültige Diagnose warten – selbst dann, wenn das aus medizinischer Sicht vertretbar sei.

Sebesta hingegen versteht die Aufregung nicht, werde diese „routinemäßige Maßnahme“ doch seit Jahren im Juli und August getroffen, wenn viele Ärzte auf Urlaub sind. Auf akute Fälle habe das „selbstverständlich“ keine Auswirkungen. Gedulden müssten sich nur jene Patienten, bei denen weitere Untersuchungen ohne jedes Risiko einige Wochen warten könnten. „Sollte bei einem Patienten ein dringender Verdacht bestehen, bekommt er am selben Tag seine Untersuchungen und am nächsten Tag seine Therapie“, sagt Sebesta. „Alles andere wäre fahrlässig und könnte ich auch mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.“ (kb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2016)

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