Wiener Stephansdom im Dienst des Klimaschutzes

Klimaschutz-Banner am Stephansdom
Klimaschutz-Banner am Stephansdom(c) AP (RONALD ZAK)
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Etwa 20 Umweltaktivisten entrollten ein Klimaschutz-Banner am Wiener Stephansdom. Die Aktion von Greenpeace und den österreichischen kirchlichen Hilfswerken ist ein Appell an den UN-Klimagipfel.

"Du sollst nicht zerstören deines Nächsten Klima": Etwa 20 Umweltaktivisten von Greenpeace haben am Montag ein 150 Quadratmeter großes Transparent mit dieser Aussage neben dem Haupttor des Wiener Stephansdomes befestigt. Die Umweltorganisation will gemeinsam mit der Kampagne "Klima fair bessern!" der österreichischen kirchlichen Hilfswerke einen Appell an den am Dienstag beginnenden Klimagipfel in New York richten.

"Die Klimaverhandlungen sind ins Stocken geraten, weil Industriestaaten wie Österreich der Verantwortung für den Klimawandel bis heute nicht nachkommen", erklärt Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace. Klimawandel sei längst nicht mehr ein Umweltproblem, sondern vielmehr ein globales "Gerechtigkeitsproblem". Die Hauptbetroffenen des Klimawandels würden in den armen Regionen leben, während sich die Hauptverursacher in den Industrieländern befinden. 

Lebensstil auf Kosten Anderer

"Unser Lebens- und Wirtschaftsstil geht auf Kosten Anderer", begründet Dompfarrer Toni Faber seine Unterstützung der Aktion am Stephansdom: "Beim Aufbau unseres Wohlstandes haben wir maßgeblich zur Zerstörung des Klimas beigetragen, und die Folgen des Klimawandels bekommen vor allem Menschen in Entwicklungsländern zu spüren - in Form von Dürren und Wetterextremen".

Jährlich 110 Mrd. Euro notwendig

Rund 110 Milliarden Euro seien weltweit jährlich notwendig, um der steigenden Meeresspiegel, Ernteausfälle und Verknappung des Trinkwassers Herr zu werden. "Österreich ignoriert, dass durch den Klimawandel die Menschen in den ärmsten Ländern ihre Existenzgrundlage verlieren", so Egit.

Dompfarre Faber sieht die Botschaft auf dem Banner weniger als elftes Gebot, sondern vielmehr als "Gedankenanstoß": "Ich bin kein Gebotgeber, das macht der liebe Gott. Aber so wie ich Gott verstehe, gibt er uns eine klare Anweisung ans Herz: 'Du musst etwas für deine Schöpfung, für das Klima, tun.' Und so könnte es jeder für sich als Gebot verstehen. Ich möchte es als Anregung geben."

(APA/Red.)

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